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Nachbericht zur Fortbildung "Optimale Inhalationstherapie bei Asthma und COPD"

Am 7. Juni 2016 fand im Hotel Paradies (Graz) die Fortbildungsveranstaltung "Optimale Inhalationstherapie bei Asthma und COPD" statt. CredoMedia war mit einem Team vor Ort und fasst den spannenden Vortrag von Prim. Dr. Gert Wurzinger (LKH Enzenbach) zusammen.


Prim. Dr. Wurzinger zum Thema Asthma und COPD in Österreich

 

Bis zum Jahr 2020 wird die Zahl der COPT Betroffenen in Österreich rasant ansteigen. War diese Erkrankung der Atemwege bislang eine Männerdomäne, sind heutzutage immer mehr Frauen davon betroffen. Abzuleiten lässt sich das sehr gut an der Änderung des Lebensstils der Frauen – Frauen rauchen mittlerweile immer häufiger.

 

Über Asthmaerkrankungen gibt es in Österreich keine genauen Zahlen, weltweit kann man aber eine Zunahme der Erkrankung verzeichnen. Laut asanet (http://asa-net.at) sind etwa 5,8% der österreichischen Bevölkerung von Asthma betroffen.

 

Therapie von Asthma

 

Es gibt klare Bewertungskriterien für Asthma (GINA Guidlines):

 

 

Bei Asthma handelt es sich um eine aktive Erkrankung, das bedeutet, dass diese Krankheit mit einer variablen Medikamentenvergabe und Dosierung behandelt werden muss. Die Basis bildet immer eine bronchiale Hyperreaktivität. Neue Guidelines im Jahr 2016 halten Mediziner dazu an ihre Patienten nach Symptomen bei der Medikation zu fragen, wie beispielsweise „zittern“.

 

Weitere Fragen sind:

 

·         Welche Risikofaktoren gibt es?

·         Welche Inhaltationstechnik soll angewandt werden?

·         Reicht ein Medikament zur Behandlung?

·         Welche alternativen Behandlungen können angeboten werden?

 

Die Basistherapie bildet jedoch immer die bronchiale Inhalation.

 

COPD - chronisch obstruktive Lungenerkrankung

 

COPD zu therapieren erweist sich in der Praxis sehr schwierig. Auch die Aussagekraft von Fragebögen erweist sich als nicht zielführend, da es sich bei der Auswertung nur um Momentaufnahmen handelt.

 

 Einteilung der COPD- Stadien

 

C

 

COPD III-IV

Infektneigung

 

Geringer Leidensdruck

D

 

 

Infektneigung

 

Hoher Leidensdruck

A

 

COPD I-II

Keine Infektneigung

 

Kein Leidensdruck

B

 

 

Keine Infektneigung

 

Leidensdruck

 

 

COPD Erkrankte haben meist auch Begleiterkrankungen wie Diabetes und kardiale Probleme.

 

Prim. Wurzinger zur Fehlerquote bei Inhalatoren

 

40-60% der AnwenderInnen verwenden den Inhalator falsch. 90% machen zumindest einen Fehler bei der Anwendung.

 

Die Folgen:

 

·         Keine Wirksamkeit des Medikamentes;

·         Verschlechterung der Erkrankung und der Lebensqualität;

·         Atemnot bei Überdosierung;

·         Nebenwirkungen (Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Muskelzittern…);

·         Unnötige Medikamentenkosten.

 

Ein weiteres Problem stellt auch die Überzahl der vorhandenen Inhaltationsgeräte dar. Die wenigsten Anwender beschäftigen sich ausreichend mit der richtigen Handhabung. Der Arzt, der das Medikament verschreibt, hat selten Zeit für die Erklärung der Anwendung. Der Apotheker, der das Medikament aushändigt geht meist davon aus, dass der Patient vom Arzt bereits aufgeklärt wurde. Abhilfe kann hier leicht geschaffen werden, indem der Patient auch Anwendungsvideos, die es zur Genüge im Internet gibt, hingewiesen wird.

 

 Bei der Auswahl des Inhalators ist folgendes zu beachten:

 

·         Patientencharakteristika:           

Ist eine bewusste Einschulung über die Anwendung möglich?

Ist der Inhalationsfluss steuerbar?

·         Verfügbarkeit des Inhalators zur Subastanzgruppe;

·         Krankheitsmodalität (wie oft ist eine Anwendung nötig?);

·         Inhalationsfunktionalität (welche Präferenz hat der Patient);

·         Inhalationswechsel nur nach erneuter Einschulung des Patienten.

 

 

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