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Glaukome bei Jugendlichen häufiger als erwartet

Glaukome bei Jugendlichen häufiger als erwartet

Neue Studie zeigt, dass juvenile Glaukome in höherer Zahl vorkommen als bisherige Studien vermuten haben lassen


Juvenile Glaukome kommen häufiger vor als bisher vermutet. Das ist ein zentrales Ergebnis einer deutschen Studie unter Leitung von Susanne Marx-Gross von der Universitätsmedizin Mainz, die im "Deutschen Ärzteblatt" vorgestellt wurde. Die Erkrankung ist auch als Grüner Star bekannt.

Bei der Erhebung handelt es sich um eine populationsbasierte Kohortenstudie mit 15.010 Teilnehmern im Alter von 35 bis 74 Jahren. Um die Prävalenz des Glaukoms im Kindes- und Jugendalter zu bestimmen, erfragten die Forscher neben der Glaukomdiagnose, -operationen und -medikation auch das Alter der Probanden bei der Erstdiagnose.

Entsprechend dem Erkrankungsalter unterschieden die Autoren vier Gruppen: kongenital (unter 2 Jahren), juvenil (2 bis 18), spätjuvenil (18 bis 40) und frühadult (40 bis 45 Jahre). Insgesamt konnten 303 von 352 Fälle diesen Gruppen zugeteilt werden.

Die Prävalenz juveniler Glaukome lag bei 1:10 000. Für die im jungen Erwachsenenalter erkrankten Patienten (spätjuvenil) erhöhte sich der Wert um mehr als das 10-fache auf 1 : 625.

Bisherige Angaben zur Prävalenz des juvenilen Glaukoms basierten lediglich auf Schätzungen und gingen von einem Wert von 1 : 44.000 aus. Die Ergebnisse der aktuellen Studie deuten darauf hin, dass die Krankheitslast deutlich höher ist, als bisher angenommen.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt/APA

Bildquelle: shutterstock

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