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Herz-Eingriff: Blutplättchen-Hemmer effektiver einsetzen

Herz-Eingriff: Blutplättchen-Hemmer effektiver einsetzen

Neuer Test zeigt, wie hoch das individuelle Blutungsrisiko bei der Gabe von Blutplättchen-Hemmern ist


Nach einer Operation am Herz bekommen die Patienten in der Regel über etwa ein Jahr hinweg Blutplättchen-Hemmer. Wer aber profitiert davon am effektivsten. Mit einem vom Inselspital Bern neu entwickelten Test kann diese Frage jetzt beantwortet werden. Die Arbeit wurde in "The Lancet" vorgestellt.

Durch die Thrombozytenfunktionshemmer soll Herzinfarkten vorgebeugt werden. Auf der anderen Seite führen die Medikamente bei manchen Patienten zu Blutungen. Nur konnten die Mediziner bisher nicht herausfinden, wie hoch das Blutungsrisiko bei jeder Person war.

In einer multizentrischen Studie haben die Kardiologen nun einen einfachen fünfteiligen Test entwickelt: Dieser ermittelt das individuelle Blutungs-Risiko aufgrund der Faktoren Alter, Nierenfunktion, Hämoglobinspiegel, Anzahl weißer Blutplättchen und vorherige spontane Blutungen.

Bei einem hohen Risiko werden die Medikamente nur etwa drei Monate verschrieben, denn so lange profitiert der Patient von der Schutzwirkung ohne gravierenden Nebenwirkungen zu riskieren. Personen ohne erhöhtes Blutungsrisiko können die medikamentöse Herzinfarkt-Prophylaxe dagegen länger erhalten, da sie bei gutem Schutz keine Blutungen befürchten müssen.

Quelle: The Lancet/APA

Bildquelle: shutterstock

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