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Autoimmunerkrankungen mit synthetischem Zucker bekämpfen

Autoimmunerkrankungen mit synthetischem Zucker bekämpfen

"Schwamm" aus synthetischen Glykopolymeren bindet die pathogenen Autoantikörper


Mit synthetischem Zucker lassen sich schädliche Antikörper im Blutkreislauf neutralisieren. Dadurch könnte sich ein neuer Behandlungsansatz für Menschen mit Autoimmunerkrankungen ergeben, schreiben Schweizer Forscher in "PNAS".

Bislang gab es keine Behandlungsmethode für die Anti-MAG Neuropathie

Auf die Spur gekommen sind die Wissenschaftler der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel dem Ansatz bei der Suche nach einer Therapie für die Anti-MAG Neuropathie. Bei der seltenen Autoimmunerkrankung leiden die Patienten unter anderem an starken Nervenschmerzen, verlieren das Gefühl in Armen und Beinen oder werden sogar gehbehindert. Bislang gab es keine Behandlungsmethode für diese seltene Autoimmunerkrankung, die spezifisch gegen die krankheitsverursachenden Antikörper wirkt.

Die Forscher haben nun erkannt, wie eine Art Schwamm aus synthetischen Glykopolymeren die pathogene Autoantikörper binden und neutralisieren kann. Das Glykopolymer imitiert dabei den Abschnitt auf dem MAG-Protein, an den die Anti-MAG Antikörper binden. In vitro und in immunisierten Mäusen wurden die Anti-MAG Antikörper effizient entfernt. Dieser neue Behandlungsansatz biete sich auch für andere Antikörper-vermittelte Autoimmunerkrankungen an, schreiben die Forscher.

Quelle: PNAS/APA

Bildquelle: shutterstock

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