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Vienna Cancer Center: Wien startet Krebszentrum

Vienna Cancer Center: Wien startet Krebszentrum

Vienna Cancer Center nimmt mit Oktober Arbeit auf: 20 Prozent der österreichischen Krebspatienten sollen nach gemeinsamen Richtlinien behandelt werden.


In der Bundeshauptstadt startet an 1. Oktober ein für Krebskranke wichtiges Projekt: Das Vienna Cancer Center (VCC) unter Koordination des Wiener Onkologen Christoph Zielinski, auch Koordinator des Comprehensive Cancer Center (CCC) von MedUni Wien und AKH, nimmt seine Arbeit auf.

Wir wollen mit Beteiligung aller Krankenhausabteilungen, die sich in Wien mit der Diagnose und Therapie von Patienten mit bösartigen Erkrankungen beschäftigen, einheitliche Standards und ein einheitliches Prozedere etablieren, eine Patientenversorgung mit qualitativ im internationalen Vergleich höchsten Kriterien gewährleisten und auch als Netzwerk für klinische Studien für neue Therapien fungieren,

sagte Zielinski gegenüber der APA.

Jährlich wird in Österreich bei rund 35.000 Patienten eine Krebserkrankung diagnostiziert. Die immer besser werdenden Diagnose- und Behandlungsmethoden führen aktuell auch zu immer besseren Heilungschancen und bei Kranken mit nicht heilbarer Erkrankung zu einem immer längeren Überleben bei gleichzeitig immer besserer Lebensqualität. Das ist aber ohne gleichzeitige Forschung nicht erreichbar. "Spitzenqualität in der Versorgung von Krebspatienten gibt es vor allem an Kliniken, die auch wissenschaftlich aktiv sind", sagte Zielinski.

An dem neuen Netzwerk sind das AKH und die onkologisch tätigen Spitäler des Krankenanstaltenverbundes, das Hanusch-Krankenhaus (Wiener Gebietskrankenkassse) und das St. Josef-Spital (Vinzenz-Gruppe) beteiligt. Die über drei Krankenhausträger hinweg reichende Kooperation soll sozusagen alle in Wien vorhandene Expertise ins sprichwörtliche Boot holen.
"In Wien werden rund 20 Prozent der österreichischen Krebspatienten behandelt. Wir haben einen Einzugsbereich von rund 2,5 Millionen Menschen. Das wird auch die Abwicklung von klinischen Studien für die Erforschung neuer Behandlungsmöglichkeiten binnen kurzer Zeit ermöglichen", sagte Zielinski. Gleichzeitig soll über die Plattform und gemeinsame Standards auch der Einsatz der modernsten Krebsmedikamente an allen Institutionen in möglichst gleicher Form ermöglicht werden.

Auf der Seite der KAV-Spitäler machen das AKH mit den Kliniken der MedUni Wien, das SMZ-Ost, das Wilhelminenspital, die Rudolfstiftung, das Kaiser-Franz-Josef-Spital und das Krankenhaus Hietzing mit den onkologisch orientierten Abteilungen mit. "Im Endeffekt könnte das der Kern für ein österreichisches Krebs-Institut, ähnlich dem National Cancer Institute der USA, sein", betonte Zielinski. Die Initiative sei offen für eine Beteiligung von Kliniken der anderen Bundesländer. Anfragen gäbe es bereits.

Quelle: APA

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