Artikel

ÖÄK-Vizepräsident Mayer: Einsparungen im Gesundheitssystem gehen auf Kosten der Qualität

ÖÄK-Vizepräsident Mayer: Einsparungen im Gesundheitssystem gehen auf Kosten der Qualität

Kritik der niederösterreichischen Patientenanwaltschaft an „medizinischer Überversorgung" österreichischer Patientinnen und Patienten ist unseriös.


Die medizinische Versorgung in Österreich zählt zu den besten der Welt. Das ist unbestritten und die Patienten werden hierzulande von Ärztinnen und Ärzten nach bestem Wissen und Gewissen behandelt,

betont Harald Mayer, Vizepräsident und Obmann der Bundeskurie angestellten Ärzte in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). Den Ärzten vorzuhalten, bei ihrer Arbeit für die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung Quantität vor Qualität gelten zu lassen, wie es vom niederösterreichischen Patientenanwalt formuliert wurde, grenze an Rufschädigung.

Die vom Patientenanwalt zitierten Studienergebnisse über die Ineffektivität von manchen Therapien seien durchaus ernst zu nehmen, können aber nicht unkommentiert im Raum stehen gelassen werden. Kein österreichischer Arzt verordne eine Therapie aus Jux und Tollerei, sondern nur nach eingehender Untersuchung und entsprechender Diagnose.

Dr. Harald Mayer,
ÖÄK-Vizepräsident

Mayer: „Dies mit einer angeblichen medizinischen Überversorgung der Patienten in unserem Land gleichzusetzen, sei unseriös." Gerade die Patientenanwaltschaft wäre die erste Kritikerin, wenn Ärzte Patienten unbehandelt wieder nach Hause schicken würden. „Jede Ärztin und jeder Arzt ist verpflichtet, seinen Patienten Gehör zu schenken, ihre Beschwerden ernst zu nehmen und diese zu therapieren. Allerdings kommen die Patienten nicht immer am „best-point-of-service" in unser Gesundheitssystem. Hier fehlt gezielte Aufklärung und Steuerung um Über- oder Unterversorgung abzubauen. Sonst gehen Einsparungen im Gesundheitssystem immer auf Kosten der Qualität.

Dabei fehlt dem Diktat des Sparens in Österreich die Grundlage, da unsere Ausgaben für Gesundheit kaum gestiegen sind und die öffentlichen Ausgaben konstant acht Prozent vom BIP betragen. Da geben Länder wie Deutschland oder die Schweiz mit einer vergleichbaren medizinischen Versorgung deutlich mehr aus. Letztendlich ist es aber die höchste Qualität, die das Markenzeichen der flächendeckenden österreichischen medizinischen Versorgung darstellt und so soll es auch in Zukunft bleiben", so Mayer abschließend.

Quelle: Presseaussendung der Österreichischen Ärztekammer
Bildquelle Dr. Harald Mayer: Fotocredit: © ÖÄK/Christian Leopold

Kommentare