Wie oft kommt Brustkrebs (Mammakarzinom) bei Männern vor?

Brustkrebs gilt als typische Frauenkrankheit, doch auch Männer können an dieser Krebsart erkranken. In Österreich erkranken im Durchschnitt 70 Männer im Jahr daran. Das ist im Vergleich zu den Frauen mit 5.000 Neuerkrankungen sehr selten. Mammakarzinome gehen entweder von den Milchgängen bzw. von der Brustdrüse aus - beides ist bei Männern nur rudimentär vorhanden. Die geringere Ausprägung der Milchgänge ist auch der Grund für das seltenere Auftreten von dieser Tumorform bei Männern. Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung bei Männern gibt es kaum Therapieverlaufsstudien. Bei männlichen Patienten mit Mammakarzinom muss man sich auf einzelne Fallberichte sowie auf einzelne retrospektive Studien stützen. Zudem fehlen Früherkennungsprogramme für Brustkrebs beim Mann.

Welche Ursachen stecken dahinter?

Die Ursachen von Brustkrebs beim Mann sind aufgrund der Seltenheit relativ schlecht erforscht. Bekannt ist eine genetische Komponente – eine Veränderung des BRCA1- und BRCA2-Gens. In diesen Genfamilien tritt das Mammakarzinom auch beim Mann gehäuft auf. Beim Klinefelter Syndrom – einer Vermehrung des X-Chromosoms – wird auch eine Häufung verzeichnet. Des Weiteren führen Leberfunktionsstörungen, wie eine Leberzirrhose, und eine unkontrollierte Zufuhr von Hormonen, wie etwa bei Bodybuildern zu einem gehäuften Auftreten von Brustkrebs. Aktuelle Studien zeigen, dass wenn über einen längeren Zeitraum hormonhaltige Lebensmittel aufgenommen werden, kann es unter Umständen auch zu vermehrtem Auftreten kommen.

Mammakarzinom des Mannes: Behandlung

Die Therapie sieht in der Regel gleich aus wie bei Frauen: typischerweise besteht die Behandlung aus Operation, Bestrahlung (bei Bedarf) und je nach Tumortyp und Tumorgröße Chemotherapie, Immuntherapie und bei einem östrogenabhängigen Tumor kann eine Hormontherapie durchgeführt werden. Der männliche Brustkrebs ist in 90% der Fälle ein östrogenabhängiger Krebs. Dementsprechend ist bei männlichen Patienten mit Mammakarzinom oft eine Hormontherapie das Mittel der Wahl.

Falls viele Lymphknoten befallen sind, werden diese entnommen. Im Vergleich zu Frauen wird bei Männern die Brust viel häufiger zur Gänze entfernt. Das hat verschiedene Gründe: zum einen wird diese Tumorform bei Männern oft erst in späteren Stadien diagnostiziert, zum anderen ist die Brust des Mannes von Haus aus kleiner. Die ästhetische Komponente spielt hier viel seltener eine Rolle.

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