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MRT sorgt für Gewissheit bei unklarer Mammographie

MRT sorgt für Gewissheit bei unklarer Mammographie

Eine in Österreich von der MedUni Wien in Kooperation mit dem Diagnostikum Graz durchgeführte Studie bei rund 300 Probandinnen zeigt eindrücklich, dass die Methode der Magnetresonanztomographie (MRT) die beste Wahl bei der Aufklärung unklarer Ergebnisse bei Mammographien darstellt.


„Die MRT zeigt eindeutig, ob der Befund gutartig oder bösartig ist“, sagt Erstautor Claudio Spick von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der MedUni Wien. Damit ist die MRT die optimale, nicht-invasive und gleichwertige Alternative zur schmerzhaften Gewebsentnahme (Biopsie). Zudem wurden in rund fünf Prozent der Fälle bis dahin nicht entdeckte, bösartige Tumore identifiziert.

 

Der Vorteil für Betroffene in Österreich: Patientinnen, bei denen der Befund aus Mammographie und Brust-Ultraschall nicht eindeutig war, können in Österreich kostenlos – die Kosten übernimmt die Krankenkasse – mittels MRT untersucht werden. Damit ist Österreich ein Vorreiter, auch international gesehen. Spick: „In Deutschland etwa wird das nicht angeboten.“ International wird die Magnetresonanztomographie fast ausschließlich im Rahmen von Brustkrebsscreening-Programmen zur Früherkennung von Brustkrebs bei Hochrisiko-Patientinnen eingesetzt (etwa bei Vorliegen von familiär gehäuftem Brustkrebs).

 

Österreichische Patientinnen dagegen, bei denen im Rahmen des Früherkennungs-Programms für Brustkrebs ein auffälliger, jedoch nicht eindeutiger Befund in Mammographie oder Brust-Ultraschall erhoben wurde (BI-RADS 0), können eine MRT der Brust zur weiteren Abklärung anfordern.

Die aktuelle Studie belegt die hohe Genauigkeit der MRT. Die MRT hat die unklaren Befunde nicht nur eindeutig als entweder definitiv gutartig oder bösartig charakterisiert, wir haben außerdem damit auch zusätzliche, zuvor unbekannte, bösartige Tumore entdeckt. Die Daten belegen daher, dass die Brust-MRT ein akkurater Problemlöser ist,

sagt Claudio Spick von der Medizinischen Universität Wien. Alternativen wären ausschließlich invasive Biopsien oder Verlaufskontrollen, welche Wartezeiten, Komplikationen und Unsicherheit bedingen.

 

Die WissenschaftlerInnen hoffen, mit Hilfe der MRT eine ähnliche diagnostische Sicherheit bei der Diagnose von Prostatakrebs zu erzielen.

 

Literatur:

Spick C, Szolar DHM, Preidler KW, Reittner P, Rauch K, Brader P, Tillich M, Baltzer PA (2018): 3 Tesla breast MR imaging as a problem-solving tool: Diagnostic performance and incidental lesions. PLoS ONE 13(1): e0190287.

 

Zur Studie

Quelle: Presseaussendung der Medizinischen Universität Wien

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