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Uni Zürich mit neuem Forschungszentrum zur Langzeitwirkung des Stillens

Uni Zürich mit neuem Forschungszentrum zur Langzeitwirkung des Stillens

Die Universität Zürich (UZH) baut die Erforschung der Kinder- und Jugendentwicklung weiter aus: sie hat an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät "ein weltweit einzigartiges Center zur Langzeitwirkung des Stillens" geschaffen.


Das "Center für die Ökonomik der Kinder- und Jugendentwicklung mit dem Schwerpunkt auf Stillen" besteht aus einer Professur und einem Forschungsfonds. Es wird mit insgesamt 10 Millionen Franken finanziert, wie die UZH mitteilte.

 

Namens- und Geldgeber des Centers ist die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung mit Sitz in Zug, die sich als weltweit erste Stiftung dem Thema Muttermilch und Stillen verpflichtet hat.

 

Am Center werden Fragen untersucht, weshalb Mütter stillen oder nicht und wie sich dies auf das Kind, die Mutter und die Gesellschaft auswirkt. Denn obwohl es heute viele wissenschaftliche Hinweise gebe, dass sich Stillen positiv auf die gesundheitliche Entwicklung von Kindern und ihren Müttern auswirke, wisse man bis danhin wenig über die Motive, die eine Frau in ihrem soziokulturellen Umfeld zum Stillen veranlassen.

 

Das Center wird voraussichtlich im Wintersemester 2018 besetzt und erweitert den bereits bestehenden Forschungsbereich Kindes- und Jugendentwicklung am Institut für Volkswirtschaftslehre. Das Institut hat seine Expertise in den letzten Jahren stark ausgebaut und betreibt nun eine Reihe von Forschungsprojekten auf diesem Gebiet.

 

Neuer Forschungs-Cluster

 

Zudem hat die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung bereits im Jahr 2015 an der Medizinischen Fakultät eine Professur für Muttermilchforschung initiiert und 20 Millionen Franken investiert. Dort werden Erkenntnisse über den Einfluss von Stillen und Muttermilch auf die frühkindliche Entwicklung gewonnen.

 

"Mit den beiden Professuren in Ökonomie und Medizin an der UZH wird ein einzigartiger Forschungs-Cluster geschaffen", sagte Stiftungsratspräsident Göran Larsson. Der Cluster verbinde das medizinische Verständnis der Neuroentwicklung bei gestillten Säuglingen mit der Langzeitwirkung des Stillens im Kindes- und Jugendalter.

 

Die aus der Forschung gewonnenen Erkenntnisse sollen Müttern, die vor der Entscheidung stehen, ob sie stillen sollen oder nicht, als Hilfeleistung bereitgestellt werden, erklärte Katharina Lichtner, Geschäftsführerin der Stiftung. "Ausserdem wollen wir verlässliche Informations- und Datengrundlagen für Verantwortliche aus Politik und Gesundheitswesen verfügbar machen."

Quelle: sda / APA

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