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ÖÄK-Mayer: Regionale Gesundheitsstrukturen weiter stärken

ÖÄK-Mayer: Regionale Gesundheitsstrukturen weiter stärken

Patienten wünschen sich eine wohnortnahe medizinische Versorgung


Gesundheit hat einen sehr hohen Stellenwert in der österreichischen Bevölkerung. Drei Viertel der Österreicher ab 16 bis 49 Jahren geben an, sich gesundheitlich wohl zu fühlen. Die wohnortnahe medizinische und medikamentöse Versorgung ist Österreichern sehr wichtig, und bei chronischer Erkrankung möchten sie am liebsten immer vom gleichen Arzt behandelt werden. Das sind die Hauptergebnisse einer IMAS-Umfrage zum Eindruck der Patientenversorgung in Österreich, die im Auftrag der Österreichischen Ärztekammer mit mehr als 1.000 Österreichern zwischen Juni und Juli 2018 durchgeführt wurde.

Patienten wollen Sicherheit und Zuverlässigkeit in der medizinischen Versorgung,

sagt Harald Mayer, ÖÄK-Vizepräsident und Obmann der Bundeskurie der Angestellten Ärzte zusammenfassend zur Studie.

 

Österreicher wollen ihren Hausarzt und die Medikamentenversorgung in der unmittelbaren Umgebung, gefolgt vom Facharzt und vom Krankenhaus. Bevölkerungsprognosen der Statistik Austria gehen davon aus, dass im Jahr 2030 beinahe ein Viertel der österreichischen Bevölkerung 65 Jahre und älter sein wird.

In einer immer älter werdenden Gesellschaft mit einem zunehmenden Anteil chronisch Kranker steigt auch der Bedarf an sozialgerechter Gesundheitsversorgung,

sagt Mayer.

Wo und wie die Versorgung der Bevölkerung in Zukunft stattfinden soll, ist nicht klar. Die Situation in Spitälern ist bereits jetzt schon durch Arbeitsverdichtung, Bürokratie und Überlastung der Ambulanzen angespannt,

sagt der ÖÄK-Vizepräsident.

 

„Um die Gesundheitsversorgung künftig nicht zu gefährden, muss die Politik den versprochenen Ausbau des niedergelassenen Bereiches endlich umsetzen. Wir brauchen neue Formen der ärztlichen Zusammenarbeit, die nur gelingen kann, wenn die Ambulanzen und der niedergelassene Bereich aus einer Hand finanziert werden", sagt der Kurienobmann.

 

Dass niedergelassene Allgemeinmediziner zu immer wichtigeren Ansprechpartnern für ihre Fachkollegen werden, weiß Mayer aus seiner Berufspraxis: „Vielfach ist eine Abklärung und Einleitung einer Therapie durch den Facharzt notwendig. Die Sicherstellung der Therapietreue, die Zusammenschau aller Befunde, der Abgleich mit anderen Behandlungen, das sind Aufgaben, die nur jener Arzt erfüllen kann, der den Patienten und sein soziales Umfeld als Ganzes kennt und damit den Überblick hat," sagt der ÖÄK-Vizepräsident.

Quelle: Presseaussendung der Österreichischen Ärztekammer / Titelbild: v.l.n.r. Dr. Karlheinz Kornhäusl (Obmann der Bundessektion Turnusärzte der Österreichischen Ärztekammer), Dr. Harald Mayer (Obmann der Bundeskurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der
Österreichischen Ärztekammer) und DDr. Paul Eiselsberg (Research Director der IMAS International Ges.m.b.H.) bei der Pressekonferenz zur Präsentation der IMAS-Studie zum Eindruck der Patientenversorgung in Österreich / Fotocredit: ÖÄK/Bernhard Noll

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