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Med Uni Graz empfiehlt Rauchverzicht als erste Maßnahme gegen COPD

Med Uni Graz empfiehlt Rauchverzicht als erste Maßnahme gegen COPD

Die COPD, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, entwickelt sich schleichend, ist aber irreversibel und kann schließlich tödlich enden. Aus aktuellen internationalen und evidenzbasierten Leitlinien hat die Med Uni Graz Behandlungsempfehlungen publiziert. Demnach sollte ein sofortiger Verzicht auf das Rauchen der erste Schritt sein, wie die Universität mitteilte.

 

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung kann ihre Ursache in genetischen Faktoren haben. Hauptursache sei aber das Tabakrauchen, schilderte Thomas Semlitsch vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) gegenüber der APA. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine langsam zunehmende Einschränkung des Atemflusses (Chronical Obstructive Pulmonary Disease), die mit einer abnormen Entzündungsreaktion der Lunge einhergeht. Am Beginn steht meist das Rauchen aber auch andere Umwelteinflüsse wie Feinstaub. Am Ende können ein Lungenemphysem (Überblähung der Lunge), Invalidität und Tod stehen. Verlässliche Zahlen, wie viele Österreicher betroffen sind, gibt es nicht, laut einer Salzburger Studie aus dem Jahr 2005 dürfte die Prävalenz bei rund elf Prozent liegen.

 

Die Betreuung von Patienten mit COPD erfordere die Zusammenarbeit aller Versorgungsebenen und Einrichtungen,

die Hauptverantwortung für die Koordination sollte dabei in der Primärversorgung liegen,

hob Andrea Siebenhofer-Kroitzsch, Leiterin des IAMEV die Rolle von Allgemeinmedizinern bei der Patientenversorgen hervor. Die IAMEV hat im Auftrag des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger (SV) Behandlungsempfehlungen für die Primärversorger zur Therapie von COPD entwickelt. Als Grundlage dienten 13 unterschiedliche internationale evidenzbasierte Leitlinien.

Bei allen Personen die rauchen soll zur Risikoreduktion eine Raucherberatung durchgeführt und ein Raucherentwöhnungsprogramm angeboten werden,

heißt es nun unter anderem in den Behandlungsempfehlungen. Neben allgemeinen Grundsätzen in der Behandlung werden Empfehlungen zur Diagnostik bei Verdacht auf COPD, zum Umgang bei akuter Verschlechterung, zu medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien, der Langzeit-Sauerstofftherapie, pneumologischer Rehabilitation bis hin zur palliativen Versorgung gegeben.

 

"Die Abläufe wurden speziell auf die Strukturen in den neuen Primärversorgungseinheiten abgestimmt", schilderte Projektleiter Thomas Semlitsch.

Mit diesem strukturierten Behandlungspfad wollen wir erreichen, dass alle Patientinnen und Patienten mit COPD optimal nach dem Stand der Wissenschaft versorgt werden,

betonte SV-Generaldirektor Josef Probst.

 

Er verwies auch auf das "Rauchfrei Telefon": Unter der Telefonnummer 0800 810 013 der österreichweit gemeinsamen Initiative der Sozialversicherungsträger, der Bundesländer und des Gesundheitsministeriums finden Personen Unterstützung und Beratung, um mit dem Rauchen aufzuhören.

 

Service: Behandlungspfad Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) auf Primärversorgungsebene

Quelle: APA

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