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Brustkrebs: zu wenig Frauen über 60 nehmen an Früherkennungsprogrammen teil

Brustkrebs: zu wenig Frauen über 60 nehmen an Früherkennungsprogrammen teil

Mittlerweile ist Oktober als der "Brustkrebsmonat" bekannt - Jahr für Jahr gibt er weltweit den Anlass, die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Brustkrebs in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.

 

In diesem Zusammenhang berichtete neulich die Österreichische Gesellschaft für Senologie (ÖGS), dass zu wenig Frauen aus der Altersgruppe der 60- bis 70-Jährigen an Brustkrebs-Früherkennungsprogrammen teilnehmen. Dies sei laut der ÖGS besorgniserregend, die Kommunikation mit dieser Altersgruppe müsse verbessert werden, hieß es seitens der Veranstalter der ÖGS-Jahrestagung im Congress Graz.


Die Grazer Gynäkologin und Kongresspräsidentin Florentia Peintinger wies im Vorfeld der Veranstaltung auf die niedrige Teilnahmezahlen bei Frauen im Alter über 60 Jahren:

In der Gruppe der 60- bis 70-Jährigen, die ein besonders hohes Erkrankungsrisiko, aber eine sehr gute Detektionsrate aufweisen, ist die Teilnahmequote weiterhin viel zu niedrig.

Während in den Jahren 2014 und 2015 etwa 366.300 Frauen im Alter zwischen 50 bis 59 Jahre am Screening teilgenommen hätten, wären es lediglich rund 274.500 in der Gruppe der 60- bis 70-Jährigen gewesen.


Peintinger führte das auf die spezifischen Werbemaßnahmen zum Brustkrebs-Früherkennungsprogramm zurück, die scheinbar eher jüngere Frauen ansprechen. Hier müssten laut dem ÖGS neue Kommunikationswege erschlossen werden. "Wir sehen eine unserer wesentlichsten Aufgaben darin, gesunde Frauen über Brustkrebs zu informieren und sind daher schon seit langer Zeit in der Vorsorge und Früherkennung aktiv. Um dieses Ziel zu erreichen, sind aber auch bewusstseinsbildende und gesundheitspolitische Maßnahmen notwendig. Dafür arbeiten wir hier eng mit anderen Organisationen wie der Krebshilfe zusammen", betonte ÖGS-Präsidentin Alexandra Resch.


Auch der steirische Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) unterstrich die Bedeutung der Bewusstseinsbildung: Auch wenn die Bekanntheit der Maßnahmen bereits sehr hoch sei, bleibe es ein Ziel, auf die Wichtigkeit der Früherkennung hinzuweisen "um Brustkrebs erst gar keine Chance zu geben".

 

Die ÖGS ist ein interdisziplinäres Forum für Brustgesundheit. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte im Frühjahr 1980 aufgrund einer Initiative des Wiener Brustgesundheits-Doyen und Gynäkologen Ernst Kubista. Die Präsidentschaft wechselt alle zwei Jahre nach einem Rotationsprinzip zwischen den einzelnen medizinischen Fachrichtungen. Mitglieder der Gesellschaft sind Gynäkologen, Chirurgen, Radiologen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Plastische Chirurgen und Pathologen.

 

Im Brustkrebsmonat Oktober machen diverse Organisationen und Initiativen mit Aktionsläufen, Vorträgen, Veranstaltungen, Diskussionen etc. auf das Thema Brustkrebs aufmerksam.

 

Nähere Infos finden Sie unter:

 

https://www.krebshilfe.net/

http://www.frueh-erkennen.at/

https://pinkribbon.at/

https://meine-brust.at/


Warum die Krebsvorsorge bei Frauen so wichtig ist, erfahren Sie von Univ.-Prof. Dr. Florentia Peintinger in unserem Informationsvideo.

Quelle: APA / redaktionelle Bearbeitung: Simona Ganeva

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