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Zentralisierte Anmeldung für Geburtsplätze in Wien

Zentralisierte Anmeldung für Geburtsplätze in Wien

Wien stellt die Geburtsanmeldung auf neue Beine

Die Gebutsanmeldung wird nun zentral abgewickelt und soll werdenden Müttern den Stress bei der Platzsuche nehmen. Die Anmeldung erfolgt online oder telefonisch. Drei Wunschkliniken können angegeben werden, in einer davon soll man dann tatsächlich sein Kind zur Welt bringen können, versprach Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).


Bisher mussten Schwangere persönlich mit dem favorisierten Spital Kontakt aufnehmen, wenn sie einen Geburtsplatz haben wollten. Dieses dezentrale System habe die Planung für die Spitäler äußerst erschwert, sagte Hacker bei der Präsentation. Denn bis zu 20 Prozent der Frauen wollten auf Nummer sicher gehen und haben sich in mehreren Krankenhäusern angemeldet. Die dadurch oft aufgetretenen Abmeldungen - oft erst kurz vor der Geburt - hätten Probleme von der Erstellung von Dienstplänen in den einzelnen Häusern bis zur Kapazitätsplanung nach sich gezogen.


Das soll ab nun der Vergangenheit angehören. Denn die Anmeldung erfolgt über eine mehrsprachige Plattform - und zwar über die Website www.geburtsinfo.wien. Nachdem der niedergelassene Arzt eine Schwangerschaft festgestellt hat, kann man sich auf dieser Seite registrieren und drei Wunschkliniken angeben. Neben allen Spitälern des Krankenanstaltenverbunds sind auch die Ordensspitäler der Vinzenzgruppe mit an Bord. Wer mit dem Online-Tool überfordert ist oder keinen Internetzugang hat, kann sich auch telefonisch unter 01/90801 (Montag bis Freitag, 8.00 bis 18.00 Uhr) registrieren.


Nach der 22. Schwangerschaftswoche wird die künftige Mutter per Brief informiert, welches Spital einen Platz für sie reserviert hat. Dass man keinen Platz in einem der drei Favoriten bekommt, sei so gut wie ausgeschlossen, versprach KAV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Dafür sorgten gewisse Algorithmen, die im Hintergrund etwa Faktoren wie Wohnortnähe berücksichtigen. Bei Testläufen im Vorfeld hätten neun von zehn Fällen sogar ein Bett im erstgereihten Spital erhalten.


Ist der Platz einmal fix, wird man in weiterer Folge zu einem Gesprächstermin im entsprechenden Krankenhaus eingeladen. Dort erfolgt die Anamnese und die administrative Aufnahme ins Spital. Wobei heute versprochen wurde, dass nachträgliche Änderungen noch möglich sein werden, sollte sich der persönliche Wunsch im Lauf der Schwangerschaft doch noch ändern.


Diese Anmeldungsprozedure ist für werdende Mamas künftig Pflicht. Ausgenommen sind Risikoschwangerschaften. Für diese gilt - wie schon bisher - aufgrund spezieller Anforderung ein eigener Aufnahmemodus. Personen mit Zusatzversicherung werden in dem neuen System jedenfalls nicht bevorzugt, wurde heute betont.


Laut Hacker wurden 2018 in den öffentlichen Spitälern mehr als 17.000 Geburten gezählt - bei 20.000 insgesamt. Für heuer stünden mehr als 18.000 Geburtsplätze zur Verfügung, hieß es.

Quelle: APA

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