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ÖÄK-Mayer: Pensionierungswelle bringt Spitäler in Not

ÖÄK-Mayer: Pensionierungswelle bringt Spitäler in Not

Vorhandenes Wissen und Erfahrung dürfen nicht verloren gehen, ruft ÖÄK-Vizepräsident Harald Mayer auf. Die Lage sei bereits mehr als ernst.

Viele Berufsgruppen haben in jüngster Zeit geschildert, wie sie der Rückzug der Babyboomer-Generation in den kommenden Jahren treffen wird. Bei den angestellten Ärzten kennt man die Thematik ebenfalls: Das frühere Pensionsalter für Frauen berücksichtigend, werden zum Beispiel in den kommenden zehn Jahren 44 Prozent der Anästhesisten das Pensionsalter erreichen.

Die Ärzteschaft ist sich des demographischen Wandels längst bewusst und hat in den vergangenen Jahren immer wieder auf die kommende Pensionierungswelle hingewiesen. Geschehen ist aber noch relativ wenig. Dabei ist die Situation bei den Medizinern ganz besonders herausfordernd.

Eine Pensionierungswelle in diesem Ausmaß bedeutet vor allem bei Ärztinnen und Ärzten, dass eine unschätzbare Menge an Erfahrung und Know-how verloren geht,

stellt Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte klar:

Dazu kommt noch, dass gerade die Ausbildung zu Medizinerinnen und Medizinern besonders lange dauert. Neue Ärzte bekommt man nicht von heute auf morgen.

In Anbetracht dieser Tatsachen sei nicht zu übersehen, wie groß der Handlungsbedarf bereits ist.

Wir müssen das noch bestehende Wissen für die kommenden Generationen retten – wir brauchen daher in unseren Spitälern Rahmenbedingungen, die es den Ärztinnen und Ärzten ermöglichen, den Nachwuchs ordentlich ausbilden zu können,

fordert Mayer.

 

Genügend Unterstützung durch die Leitung sowie ausreichend Zeit für die Ausbildungsaufgabe sind auch laut Umfragen unter Jungmedizinerinnen und Jungmedizinern zentrale Definitionsmerkmale einer guten Ausbildung. „Hier müssen und werden wir künftig noch schärfer hinschauen“, kündigt Mayer an.

Junge Menschen müssen weiter für die Arbeit im Spital begeistert werden.

Wir dürfen nicht zulassen, dass der Nachwuchs von Arbeitsverdichtung und einem Übermaß an bürokratischen Aufgaben abgeschreckt wird. Kreative Lösungen sind gefragt, die Lage ist mehr als ernst“, so Mayer.

Quelle: Presseaussendung der Österreichischen Ärztekammer

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