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HPV-Expertendiskussion ist nun beendet: das sind die wichtigsten Erkenntnisse

HPV-Expertendiskussion ist nun beendet: das sind die wichtigsten Erkenntnisse

"Wie behindern Falschinformationen über HPV den Kampf gegen Zervixkarzinome“ – so lautete der Titel der virtuellen Fachdiskussion unter meiner Moderation, die im Rahmen des 2. Internationalen HPV-Tages am 04.03.2019 startete. Ein Monat war die Diskussionsgruppe für alle ÄrztInnen offen, denen es am Herzen liegt, das kontroverse Thema HPV zu beleuchten und offene Fragen zu klären. 40 MedizinierInnen sind der Gruppe beigetreten und haben Ihre Erfahrungen miteinander ausgetauscht. Anbei finden Sie zusammengestellt zwei wichtige Statements

 

  • „Frauenärzte und Ärztinnen haben die Möglichkeit über die Mütter die Töchter zu erreichen, aber leider keine Beteiligungsmöglichkeit am Catch up Programm der 12-15 Jährigen. Ich sehe hier eine große Chance in der Zukunft. Eine Impfpflicht würde sicherlich mit dem 12. Lebensjahr enden, aber der Image Gewinn durch ein klares Bekenntnis seitens der Politik und der Gesellschaft insgesamt würde zu mehr Akzeptanz aller Vakzine führen und auch die Altersgruppen erreichen, die wir in der Praxis sehen und ansprechen können!“ – Dr. Michael Elnekheli, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Oberarzt im St. Josef Krankenhaus 
  • „Immer wieder wird die Frage von Patientinnen gestellt, ob denn eine Impfung auch Sinn macht, wenn bereits eine HPV Infektion diagnostiziert wurde – wie z.B. bei Auftreten eines auffälligen Vorsorgezellabstriches PAP IIID. Die Antwort lautet JA. Eine "Nachimpfung" macht Sinn, da der derzeit verwendete Impfstoff 9 Virenstämme enthält. Zum einen ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine Person alle 9 Viren hat, bzw. zum anderen kann der Impfstoff die Häufigkeit immer wiederkehrender HPV-Infektionen durch diesen Stamm zu senken. Die Partnerimpfung ist ebenfalls angeraten.“ – Dr. Gudrun Lorenz-Eberhardt, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe 

Obwohl Befürworter der Meinung sind, die HPV-Impfung als erste Impfung gegen Krebs zweifellos eine epochale Entdeckung sei, war der Grundton im Rahmen der Diskussion, dass in den Industrieländern doch eine skeptische Stimmung zur Impfung herrscht.

 

Diese gilt es durch Fakten zu entkräften. Mit der aktuell erschienenen Schottischen Studie möchte ich Sie bestärken, dass wir jeden Meinungsbildner und jede Meinungsbildnerin brauchen, um den Traum, Gebärmutterhalskrebs weltweit auszurotten, in Erfüllung gehen zu lassen. 


Die Schottische Studie zeigt eine 89% Reduktion von CIN III oder schlechter bei einer Impfung im Alter von 11-13 Jahren im Vergleich zu nicht geimpften Jugendlichen. Das alleine schon bei einem bivalenten Impfstoff. Heute verwenden wir nonavalente Impfstoffe, die eine 98 % Reduktion vermuten lassen.


Daher meine Frage: Sind Ihre Kinder schon geimpft? 

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