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Steirischer Ärztekammerpräsident Lindner fordert Gratis-Grippeimpfung

Steirischer Ärztekammerpräsident Lindner fordert Gratis-Grippeimpfung

Die Grippe-Impfung (Influenza-Impfung) ist im Österreichischen Impfplan ausdrücklich empfohlen – und zwar für alle Altersgruppen ab dem 6. Lebensmonat. Dennoch beträgt die Impfbeteiligung laut letzten Zahlen des Verbandes der Impfstoffhersteller nur rund 10 Prozent. In den letzten Jahren lag die Beteiligung noch niedriger.

 

Der Präsident der Ärztekammer Steiermark, Herwig Lindner, fordert nun die Aufnahme der jährlichen Grippeimpfung in das bundesweite Gratis-Impfprogramm:

Wir klagen zurecht, dass die Masern-Impfbeteiligung unter 90 Prozent liegt. Aber wir sollten auch darauf reagieren, dass die Impfbeteiligung für die Grippeimpfung nur einen Bruchteil davon beträgt – die Aufnahme in das Gratisimpfprogramm ist ein starkes Signal,

sagte Lindner.

 

Mit der Aufnahme in das Gratisimpfprogramm könnten und sollten zumindest die besonderen Risikogruppen auch gezielt an die Impfung erinnert werden. Würde die Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin Eltern an die Immunisierung erinnern, hätten wir sicher mehr geimpfte Kinder und damit deutlich weniger Grippefälle“, sagte Lindner. Impfende Schulärztinnen und Schulärzte würden dazu beitragen, dass die Klassen nicht durch die Grippewellen geleert werden.

 

Die Gefährlichkeit der so genannten „echten Grippe“ steht außer Frage: Laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sterben jedes Jahr um die tausend Österreicherinnen und Österreicher an Grippe, darunter zahlreiche Kinder. Dazu kommt, dass an Grippe erkranke Kinder die besonders gefährdeten älteren Menschen in ihrem Umfeld anstecken. Laut „Impfkolloqium“ von Prof. Dr. Diether Spork sind „Kinder die Hauptinfektionsquelle bei Influenza-Ausbrüchen in Familie und Gesellschaft“.

 

Die Wirkung der Impfung ist ebenfalls gut dokumentiert: Selbst wenn geimpfte Personen an der Grippe erkranken (was vorkommen kann, da es unterschiedliche Virenstämme gibt),  verläuft die Erkrankung zumeist milder und kürzer, erleiden sie deutlich weniger Influenza-bedingte Komplikationen und benötigen seltener einen Krankenhausaufenthalt als nicht geimpfte Menschen.

Quelle: Presseaussendung der Ärztekammer für Steiermark

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