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Uniklinikum Salzburg koordiniert internationale Forschung

Uniklinikum Salzburg koordiniert internationale Forschung

Die Europäische Union fördert ein Projekt des EB-Hauses Austria zu Big Medical Data mit 220.000 Euro. „Ich sehe die Förderung der EU als Anerkennung für unsere Arbeit im EB-Haus Austria und als wichtigen Schritt für den Forschungsstandort Salzburg", freut sich Johann Bauer, Vorstand der Uniklinik für Dermatologie und Allergologie sowie ärztlicher Leiter des EB-Hauses Austria. Dieses ist nicht nur Expertisezentrum für Epidermolysis bullosa sowie Spezialklinik für „Schmetterlingskinder“, sondern nun auch koordinierendes Zentrum eines Forschungsprojekts im Rahmen des European Joint Programm on Rare Diseases.

 

Partner sind das Intelligent Data Analytics Lab (IDA), ein Kooperationsprojekt der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) und der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) unter der Leitung von Georg Zimmermann, und Zentren in Löwen (Belgien) und Uppsala (Schweden).

 

Die Herausforderung: Weltweit sind bisher rund 8000 seltene Krankheiten erfasst, an denen nur bis zu zwei unter 10.000 Menschen leiden. In der EU gibt es insgesamt 100.000 Betroffene. Dennoch sind die Fallzahlen so gering, dass es bisher kaum möglich war, innovative Therapie-Ansätze im Zuge von klinischen Studien aussagekräftig zu kontrollieren und zu bewerten. Das Projekt des EB-Hauses Austria und seiner Partner hat das Ziel, mit statistischen und anderen methodischen Ansätzen die Gewinnung und Verwertung der Daten über seltene Krankheiten effizienter zu gestalten.

"Vereinfacht kann man sagen: Die besten Statistiker und Mathematiker Europas werden sich die Köpfe zerbrechen, wie die wenigen Daten systematisch geordnet und verarbeitet werden können", bringt es Bauer auf den Punkt.

Ziel ist die Entwicklung einer App, die dann Medizinerinnen und Medizinern sowie Forscherinnen und Forschern für Studien zu seltenen Krankheiten zur Verfügung gestellt werden kann.

 

Das Projekt startet im Oktober 2020 und läuft bis Oktober 2022 – die EU unterstützt es mit 220.000 Euro: „Das beweist einmal mehr, dass wir am Uniklinikum nicht nur Spitzenmedizin, sondern auch Grundlagenforschung auf internationalem Niveau betreiben", betont Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken.

Auch Gesundheits- und Spitalsreferent Christian Stöckl gratuliert dem Team rund um Professor Bauer: „Das Ziel der Landesregierung ist es, Salzburg als Forschungsstandort insgesamt voran zu bringen. Projekte wie jenes am EB-Haus Austria leisten dazu einen wichtigen Beitrag."

Das EB-Haus Austria wurde 2005 von DEBRA Austria, der Hilfsorganisation für „Schmetterlingskinder", auf dem Uniklinikum Campus LKH initiiert. 2017 wurde es zum ersten Expertisezentrum für seltene Hauterkrankungen in Österreich ernannt und ist nun auch Teil des ERN Skin (European Reference Network für Rare Skin Disorders). Es ist eines von drei sogenannten Typ-B-Expertisezentren am Uniklinikum Salzburg. Die weiteren sind an den Unikliniken Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Fehlbildungen im Gesichtsbereich) sowie für Neurologie (seltene und komplexe Epilepsien) situiert.

 

Quelle, Bildquelle: Uniklinikum Salzburg

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