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Lifestyle - was Kinderwunschpaare selbst tun werden

Lifestyle - was Kinderwunschpaare selbst tun werden

Viele Paare befinden sich nach der Diagnose „Infertilität“ in einer regelrechten Ohnmacht und fühlen sich hilflos und überfordert mit der Situation, die Kontrolle abzugeben. Ein Stück Selbstbestimmung gewinnt das Paar zurück, indem es sich „Fit fürs Wunschkind“ macht. Der richtige, für den Kinderwunsch förderliche Lebensstil ist entscheidend für den Eintritt einer Schwangerschaft und deren sorglosen Verlauf.

 

Die nachfolgenden Empfehlungen und allgemeinen Maßnahmen im täglichen Leben können den Verlauf der Kinderwunschbehandlung positiv beeinflussen und verbessern die Chancen Ihrer Kinderwunschpaare schwanger zu werden.

 

Kurz & Bündig

  • Einnahme von Folsäure (400µg) & Vitamin D3 (1400IE)
  • Rauchen ist bereits im Vorfeld einer Schwangerschaft TABU!
  • Moderates Training verbessert die Fruchtbarkeit
  • Medikamente nur „unter Aufsicht“
  • Entspannungstechniken helfen beim Stressabbau
     

Ernährung

Neben einer abwechslungsreichen Ernährung ist die Versorgung mit Vitaminen und Mikronährstoffen wichtig. Um Fehlbildungen des Kindes zu vermeiden sollten bereits 2-3 Monate vor dem Eintreten einer Schwangerschaft Folsäure (tgl. mind. 400µg) und Vitamin D3 (tgl. mind. 1400IE) eingenommen werden. Zudem empfehlen wir die Reduktion des täglichen Koffeinkonsums und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2-3 Liter / Tag).

 

Nikotin

Die Schwangerschaftsrate ist bei Raucherinnen um 50% reduziert und die Chance, eine Fehlgeburt zu erleiden verdoppelt sich! Zudem wird bei Rauchern die Samenqualität in allen Werten um 20% verschlechtert. Rauchen bei Planung und während der Schwangerschaft ist strengstens abzulehnen!

 

Sport & Bewegung

Frauen, welche leichtes, moderates Training betreiben, weisen eine verbesserte Insulinfunktion und ein verbessertes Hormonprofil auf. Durch Gewichtsverlust (BMI <25) lässt sich eine Schwangerschaft auch leichter erzielen und Schwangerschaftsdiabetes vermeiden. Von extremen, sportlichen Aktivitäten (Spinning, Puls >130, Hochleistungssport) raten wir ab, da die Eizell- und Spermienproduktion negativ beeinflusst wird.

 

Alkohol & Medikamente

Bereits moderater Alkoholkonsum ist mit einer reduzierten Fertilität und mehr Spontanaborten assoziiert. Ein negativer Einfluss besteht bereits bei einem oder mehr alkoholischen Getränken pro Tag bzw. 7 alkoholischen Getränken pro Woche. Ab dem Eintritt einer Schwangerschaft sollte gänzlich auf Alkohol verzichtet werden. 

Ein Großteil aller Medikamente ist in der Schwangerschaft nicht getestet und deshalb auch dafür nicht zugelassen. Eine Schädigung des Kindes ist jedoch nur bei wenigen Medikamenten bekannt. Drogenmissbrauch während der Schwangerschaft ist jedoch strengstens abzulehnen!

 

Zahnstatus

Ein weiterer Grund für Fertilitäts-störungen können entzündliche Zahnerkrankungen, sowie eine erhöhte Quecksilberbelastung (Amalgam) sein. Ein Austausch der Füllungen und Sanierung von Karies bzw. Parodontose ist mind. 6 Monate vor einer Schwangerschaft empfohlen.

 

Stress & Psyche

4 von 5 Paaren geben an, unter Stress zu leiden, welcher über längere Zeit gesundheitliche Risiken birgt und die Fruchtbarkeit abschwächen lässt. Stressreduzierende Maßnahmen wie Entspannungstechniken (Meditation, Yoga, etc.) können helfen, manchmal sollte jedoch professionelle Hilfe durch eine Psychotherapeutin in Anspruch genommen werden. 

 

verfasst von OÄ Dr. Verena Passuello

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