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HINSCHAUEN STATT WEGSCHAUEN - GEMEINSAM GEGEN GEWALT

HINSCHAUEN STATT WEGSCHAUEN - GEMEINSAM GEGEN GEWALT

NÖ LGA startet fünf regionale Vernetzungstreffen in allen Regionen

ST. PÖLTEN / MÖDLING. Fast jede fünfte Frau in Österreich ist von Gewalt betroffen –
doch nur jedes dritte Opfer von Gewalt meldet Vorfälle von sich aus der Polizei oder
anderen Einrichtungen. Die Arbeitsgruppe Opferschutz der NÖ
Landesgesundheitsagentur setzt mit Maßnahmen wie Schulungen für MitarbeiterInnen,
Folder, Sticker und einer eigenen Homepage wichtige Schritte, um MitarbeiterInnen in
den Kliniken zu schulen und den Betroffenen in den NÖ Landeskliniken weiterzuhelfen.


Zumindest einmal in ihrem Leben ist eine von fünf Frauen in Österreich von körperlicher
und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Auch Kinder, ältere Menschen, Männer oder
Menschen mit Behinderung trifft Gewalt. Häufig fehlt den Betroffenen der Mut, sich mit ihrer
Lage aktiv an die Polizei oder an eine andere Institution zu wenden. „Wir haben in
Niederösterreich zwar ein gut ausgebautes Netzwerk an Einrichtungen wie
Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und Gewaltschutzzenten sowie auch das NÖ
Frauentelefon. Hier wird den Betroffenen anonym, kostenfrei und unkompliziert
weitergeholfen. Dennoch ist der erste Schritt, dass Frauen das Problem benennen und
darüber sprechen. Die NÖ Kliniken sind oft erste Anlaufstelle für Betroffene und deshalb ist es
auch so wichtig, dass hier Bewusstsein für dieses wichtige Thema geschaffen wird“, erklärt
Christiane Teschl-Hofmeister beim ersten von insgesamt fünf regionalen Vernetzungstreffen
der Opferschutzgruppen in der Thermenregion im LK Mödling.


Rund 75% der von Gewalt betroffenen Frauen wenden sich nach erlittener Gewalt an
Einrichtungen des Gesundheitssystems. Genau deshalb sind Kliniken wichtige Partner bei der
Verhinderung und Prävention von Gewalt gegen Frauen. Daher gibt es in den NÖ
Landeskliniken Opferschutzgruppen, deren Aufgabe es ist, MitarbeiterInnen aller Professionen
dafür zu sensibilisieren genau hinzuschauen, nachzufragen und Betroffenen die Möglichkeit
zu geben, sich in einem sicheren Umfeld anzuvertrauen, um unter Umständen Schlimmeres
zu verhindern.

 

Eine landesweite Arbeitsgruppe der NÖ LGA arbeitet gemeinsam mit regions- und
berufsübergreifender Expertise an unterstützenden Angeboten und Maßnahmen. „Wir haben
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken spezifische Schulungen und
Weiterbildungsmöglichkeiten geplant, damit sie bestmöglich auf aufkommende Situationen
reagieren können und auf dieses Thema sensibilisiert sind. Auch eine Homepage sowie Folder
für die Betroffenen oder sichtbare Zeichen, wie Poster und Sticker mit QR-Code zu weiteren
Hilfestellungen in den NÖ Kliniken sind Ergebnisse der Arbeit der Opferschutzgruppen“, erklärt
Susanne Gröschel, Leitung Strategie und Qualität Pflege in der NÖ
Landesgesundheitsagentur. Eine große Opferschutzkonferenz zur besseren Vernetzung und
zum weiteren Austausch der Maßnahmen ist im September geplant.


Auch Helga Zellhofer, Leiterin der Arbeitsgruppe Opferschutz der NÖ
Landesgesundheitsagentur, weiß, dass es besonders wichtig ist, dass das Klinikum mit
externen Partnern wie der Polizei sowie Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und
Gewaltschutzzentren vernetzt ist. „Kliniken sind oft die erste Stelle wo Gewalterfahrungen
sichtbar werden können. Unser Ziel ist es, kompetente Hilfe anzubieten unter anderem durch
professionelle Spurensicherung in Zusammenarbeit mit der Polizei und aufzeigen, an wen sich
die Betroffenen wenden können“, so Zellhofer.


Alle weiteren Informationen unter: https://opferschutz.noe-lga.at/


MEDIENKONTAKT
NÖ Landesgesundheitsagentur
E-Mail: medienservice@noe-lga.at

https://stpoelten.lknoe.at/universitaetsklinikum-st-poelten/pressemeldungen/

TITELBILD: ©Universitätsklinikum St. Pölten

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