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Uniklinikum St. Pölten: Fusionsbiopsie – ein Meilenstein in der Diagnostik des Prostatakarzinoms

Uniklinikum St. Pölten: Fusionsbiopsie – ein Meilenstein in der Diagnostik des Prostatakarzinoms

ST. PÖLTEN – Die Klinische Abteilung für Urologie und Andrologie sowie das Klinische Institut für Medizinische Radiologie, Diagnostik, Intervention haben die diagnostische Palette 2019 für Patienten mit einem Verdacht auf Prostatakarzinom erweitert. Die Fusionsbiopsie wurde vor Kurzem bereits zum 400. Mal erfolgreich durchgeführt.


In der Vergangenheit führten verdächtig erhöhte PSA-Werte (Prostataspezifisches Antigen) nahezu immer zu einer „Randombiopsie“ der Prostata. Hierbei werden aufgrund der fehlenden Darstellungsmöglichkeit im Ultraschallbild die Gewebeproben nach dem Zufallsprinzip (Randomprinzip) aus verschiedenen Regionen der Prostata entnommen.

Bei der Fusionsbiopsie wird verdächtiges Gewebe aus der Prostata möglichst zielgenau entnommen. Dabei können Radiologen mittels einer vorab durchgeführten MRT auch kleine verdächtigte Krebsherde in der Prostata identifizieren. Diese Anwendung ist präziser als eine alleinige Fingeraustastung oder eine Ultraschalluntersuchung und bedeutet keine Strahlenbelastung für die Patienten.  Bei einer MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie der Prostata werden die Bilder des MRT und die Bilder der Ultraschallsonde genutzt und so eine höhere Trefferquote erreicht. Die Fusionsbiopsie ist somit aktuell die zuverlässigste Methode Prostatakrebs zu diagnostizieren.

 

Der Ablauf der Fusionsbiopsie gleicht der einer normalen Randombiopsie. Die Patienten werden in der Tagesklinik für den Eingriff stationär aufgenommen, biopsiert und können am gleichen Tag entlassen werden. Es werden sowohl transperineale (durch die Haut) als auch transrektale (durch den Darm) Fusionsbiopsien angeboten. Am Universitätsklinikum St. Pölten wurde kürzlich bereits die 400. Fusionsbiopsie erfolgreich durchgeführt. Die bisherigen Auswertungen zeigen, dass mit der neuen Technik fast 30 % mehr bösartige Areale in der Prostata diagnostiziert werden können.

 

Weil die Krebsdiagnose und Männergesundheit im Universitätsklinikum St. Pölten eine sehr hohe Bedeutung haben, wurde hierfür eine eigene Sprechstunde gegründet. Ziel ist es, die Qualität der Medizin anzuheben und die Patientenwege zu verkürzen.

 

 

MEDIENKONTAKT
DI (FH) Thomas Wallner MA
Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum St. Pölten
Tel.: +43 (0) 2742 9004 10030
E-Mail: presse@stpoelten.lknoe.at

TITELBILD: v.l.n.r.: Prim. Assoc. Prof. Dr. Eckart Breinl (Leiter der Klinischen Abteilung für Urologie und Andrologie), Ass. Dr. Gabor Rosta (Klinische Abteilung für Urologie und Andrologie), Prim. Univ.-Prof. Dr. Gertraud Heinz, MBA (Leiterin des Klinischen Instituts für Medizinische Radiologie, Diagnostik, Intervention), Ass. Dr. Philipp Arzl (Klinische Abteilung für Urologie und Andrologie) | © Universitätsklinikum St. Pölten

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