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Neue Kampagne: Meine Gesundheit beginnt bei meiner Ärztin, meinem Arzt

Neue Kampagne: Meine Gesundheit beginnt bei meiner Ärztin, meinem Arzt

Eine nun startende Kampagne der Österreichischen Ärztekammer setzt die Leistungen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in den Mittelpunkt.


Diese „Leistungsschau“ der besonderen Art kann sich sehen lassen, sagte ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart zum Start der Kampagne „Meine Gesundheit beginnt bei meiner Ärztin, bei meinem Arzt. Und nirgendwo sonst“ in einer heutigen Pressekonferenz.  Im Rahmen der Kampagne werde es vor der Sendung „Bundesland heute“ regionalspezifisch gestaltete Spots geben, in denen auf die Leistungen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte aufmerksam gemacht werde, hinzu kämen eine breit gestreute Inseraten-Kampagne in Tageszeitungen, regionalen und lokalen Zeitungen und Social Media: „Mit dieser Kampagne streichen wir heraus, wie stolz wir auf unsere Ärztinnen und Ärzte sind und sein können und wir erwarten uns, dass auch unsere Systempartner das vollinhaltlich würdigen und Maßnahmen ergreifen, um die niedergelassene Versorgung auch für die kommenden Generationen sicherzustellen“, fasste Steinhart zusammen.

 

Ärztliche Kompetenz


Laut Steinhart werde in der politischen Diskussion immer öfter wahrgenommen, dass versucht werde, die ärztliche Kompetenz zu unterhöhlen – sei es aus vorgeschobenen Kostengründen, sei es durch Vorstöße anderer Interessens- oder Lobbyvertretungen. Einmal mehr wiederholte Steinhart die Forderung der Stärkung von ländlichen Hausapotheken, aber auch die Einführung des allgemeinen Dispensierrechts für alle Ärztinnen und Ärzte. Zudem könne der niedergelassene Bereich noch weiter aufgewertet werden, ist Steinhart überzeugt, etwa auch in Bezug auf die Entlastung der Ambulanzen und des Spitalsbereichs: „Im Zusammenhang mit der dramatischen Situation mit Personalmangel und organisatorischen Mängel der Urologie in Wien, die zu zahlreichen Bettensperren und lange OP-Wartezeiten führt, hat die Ärztekammer darauf hingewiesen, dass etliche der notwendigen Untersuchungen und Operationen sofort in Niederlassungen durchgeführt werden könnten.“ Auch in anderen Fächern gebe es zahlreiche Möglichkeiten, tageschirurgische Eingriffe und anderen Untersuchungen im niedergelassenen Bereich vorzunehmen. „Das würde die Wartezeiten deutlich verkürzen und gleichzeitig die Spitäler entlasten. Und wieder würden davon die Patientinnen und Patienten profitieren, die für mich im Zentrum aller Überlegungen in der Gesundheitsversorgung stehen müssen“, sagte Steinhart.

 

Zufriedenheit außerordentlich hoch


Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, verweis auf eine aktuell verfügbare Gesundheitsbefragung der Statistik Austria im Auftrag des Gesundheitsministeriums, die zeige, dass rund 90 Prozent der Frauen und Männer über 15 Jahren mit der Betreuung beim Allgemeinmediziner und beim Facharzt sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden sind. Das unterstreiche auch eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Österreichischen Gesundheitskasse. Rund 94 Prozent der Befragten, die aktuell eine Hausärztin bzw. einen Hausarzt haben, sind mit der Versorgung zufrieden. „Acht von zehn Befragten können sich ein Gesundheitssystem ohne Hausärztinnen und Hausärzte nicht einmal vorstellen“, unterstrich Wutscher. „Wir wissen also aus erster Hand, was die Ärztinnen und Ärzte leisten und wir sehen, dass sie ihren Beruf auch aus Sicht ihrer Patientinnen und Patienten ausgezeichnet machen. Da schmerzt es mich persönlich einfach zutiefst, wenn diese unglaubliche Leistung, die unser Gesundheitssystem überhaupt am Laufen hält, nicht immer von allen Systempartnern entsprechend gesehen, erkannt und wertgeschätzt wird.“

 

Die Realität sei nämlich, dass die ÖGK laufend versuche, einen Keil in die niedergelassene Ärzteschaft zu treiben, indem der aktuelle Obmann Dauerattacken gegen die Wahlärztinnen und Wahlärzte reite und auch beim leidigen Thema Mutter-Kind-Pass zeige sich ein ähnliches Bild: Bis heute erhalten Ärztinnen und Ärzte knapp 18 Euro pro Mutter-Kind-Pass-Untersuchung. Gleichzeitig sind laufend neue Leistungen hinzugekommen. Die Ärztekammern würden schon seit Jahren auf die Problematik der seit 1994 nicht mehr angepassten Honorare hinweisen, geschehen sei aber nichts.

 

Die aktuelle Diskussion ist die Konsequenz aus 28 Jahren politischem Nichtstun, so Wutscher. „Die Honorare sind schon seit Jahren ein großes Problem und sicher auch ein Mitgrund für den Kassenärztemangel in den Bereichen Kinderheilkunde und Frauenheilkunde. Die Ärztinnen und Ärzte machen schon seit langer Zeit nur noch zu diesen Bedingungen mit, weil sie ihre Patientinnen und Patienten nicht im Regen stehen lassen wollen und weil sie selbstverständlich vom Mutter-Kind-Pass als Erfolgsmodell überzeugt sind. Aber irgendwann, nach Jahren des Hinhaltens und der vergeblichen Proteste, ist es einfach genug.“

Von der morgen startenden Kampagne erwarte sich der Bundeskurienobmann vor allem mehr Wertschätzung für die Leistungen der Ärztinnen und Ärzte und auch einen neuerlichen Appell an die Bevölkerung, die Versorgungspyramide zu beachten, in der der niedergelassene ärztliche Bereich mit den Haus- und Vertrauensärzten die Basis bildet und die niedergelassenen Fachärzte, Spitals-Ambulanzen und die stationären Spitals-Abteilungen den Überbau. „So kann der bestmögliche und individuell sinnvollste Behandlungspfad gewiesen werden. Und das Gesundheitssystem wird dadurch entlastet, dass nicht der teuerste Einstiegspunkt in den Spitälern gesucht wird“, unterstrich Wutscher.

 

 

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