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Uniklinik für Chirurgie bietet neue Therapie nach (Teil-)Entfernung der Bauspeicheldrüse

Uniklinik für Chirurgie bietet neue Therapie nach (Teil-)Entfernung der Bauspeicheldrüse

Behandlung von postoperativer Zuckerkrankheit: Nach der OP werden aus der Bauspeicheldrüsen Inselzellen entnommen und wieder implantiert

 

Mehr als 1200 Personen müssen sich in Österreich jedes Jahr die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) teilweise oder zur Gänze entfernen lassen. An der Uniklinik für Chirurgie am Uniklinikum Campus LKH werden jährlich rund 80 Bauchspeicheldrüsen zur Gänze oder teilweise entfernt.

 

Da der Körper in der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin produziert, entwickelt nach einer teilweisen Entfernung jede zweite Person eine postoperative Zuckerkrankheit (Diabetes Typ 3), die nur sehr schwer zu therapieren ist. Bei einer Total-Entfernung ist diese postoperative Zuckerkrankheit immer die Folge. Bislang müssen die Patientinnen und Patienten ständig ihren Blutzuckerspiegel überwachen und bei Bedarf Insulin injizieren.

 

Die Uniklinik für Chirurgie am Uniklinikum Campus LKH kann nun den dafür infrage kommenden Patientinnen und Patienten als einzige Klinik in Österreich eine alternative Therapie zur Behandlung der postoperativen Zuckerkrankheit anbieten: die Inselzell-Transplantation. „Inselzellen sind jene Bestandteile der Bauchspeicheldrüse, die Insulin bilden. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten entfernen die Bauspeicheldrüse entweder zum Teil oder zur Gänze. Danach werden im Labor aus dem entnommenen Gewebe die Inselzellen aufbereitet und wieder in die Pfortader implantiert, die nährstoffhaltiges Blut zu Leber leitet“, erklärt Professor Klaus Emmanuel, Vorstand der Salzburger Uniklinik für Chirurgie.

 

Das Team der Salzburger Chirurginnen und Chirurgen arbeitet hier mit den Spezialistinnen und Spezialisten der Uniklinik für Innere Medizin I am Uniklinikum Salzburg sowie der Abteilung für Diabetologie der Universitätsklinik Prag zusammen, die die Aufbereitung der Inselzellen übernehmen. Professor Emmanuel: „Wir in Salzburg mussten uns zuvor als Entnahme-Einrichtung für Pankreasgewebe zertifizieren lassen. Derzeit sind wir in Österreich die einzigen, die über dieses Zertifikat verfügen.“

 

Die Vorteile für die Patientinnen und Patienten sind überzeugend: „Die Inselzellen-Therapie kann das Auftreten des Diabetes Typ 3 verhindern und die Patientinnen und Patienten müssen nicht regelmäßig Insulin spritzen“, so Professor Emmanuel. Selbst eine teilweise Transplantatfunktion bringe für die Patientinnen und Patienten deutliche Vorteile bei der Blutzucker-Kontrolle und damit mehr Lebensqualität.

 

 

Medienkontakt:

Dr. Wolfgang Fürweger
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Über die SALK:
Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit 6820 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.300 stationäre, 8400 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

TITELBILD: Das Team der Uniklinik für Chirurgie arbeitet bei der Inselzellen-Transplantation mit Kolleginnen und Kollegen der Uniklinik für Innere Medizin I sowie mit Expertinnen und Experten aus Prag zusammen. | © SALK

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