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Österreichische Krebshilfe feiert 105 jähriges Bestehen

Diesen Sonntag feiert die Österreichische Krebshilfe ihr 105jähriges Bestehen und zählt somit zu den ältesten Krebsgesellschaften der Welt.


(c) Österreichische Krebshilfe/APA-Fotoservice/Hautzinger

Im Bild v.l.n.r.: BM Dr. Sabine Oberhauser, BM für Gesundheit und Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda, Präsident Österreichische Krebshilfe

105 Jahre Österreichische Krebshilfe

Als „Österreichische Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“ wurde die heutige Krebshilfe von namhaften Medizinern wie Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg oder Hofrat Prof. Dr. Julius Hochenegg am 20. Dezember 1910 gegründet. Damals schon waren die „umfangreiche Aufklärungsarbeit über den Krebs“, die „Not der Krebspatienten“ und die „Förderung der Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheiten“ wichtigste Ziele der Gesellschaft. Heute, 105 Jahre später, steht die Österreichische Krebshilfe mit rund 50 Beratungsstellen in ganz Österreich KrebspatientInnen und ihren Angehörigen betreuend zur Verfügung.

An einem trüben Novembertag des Jahres 1909 schrieb der Wiener Mediziner Julius Hochenegg an seinen Kollegen Anton Eiselsberg: „Die Not unserer Krebskranken wird immer größer, wir müssen etwas tun, um sie zu lindern. Könnten wir nicht zusammenkommen, um darüber zu sprechen?“ Mit diesem Hilferuf beginnt die lange Tradition der Österreichischen Krebshilfe. Es wurde die „Österreichische Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“ gegründet, dessen konstituierende Sitzung am 17. Dezember 1910 stattfand. Die Meldung der neu gegründeten Gesellschaft erfolgte schließlich am 20. Dezember 1910. Vor allem die Information der Ärzte, die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten und die Unterstützung von KrebspatientInnen standen schon damals im Mittelpunkt der Tätigkeit der Gesellschaft. „Seit 1910 hat sich an den grundsätzlichen Aufgaben der Krebshilfe nichts geändert,“ erklärt der heutige Krebshilfe Präsident Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda.

„Die Österreichische Krebshilfe ist mittlerweile zu einer wichtigen Institution der österreichischen Gesundheitslandschaft geworden. Sie steht österreichweit für KrebspatientInnen und ihre Angehörigen mit Rat und Hilfe zur Verfügung. Für die bisher geleistete Arbeit möchte ich mich bedanken und der Österreichischen Krebshilfe auch weiterhin alles Gute für die künftige Arbeit wünschen,“ gratuliert Dr.in Sabine Oberhauser, Bundesministerin für Gesundheit, zum 105jährigen Jubiläum.

3 Standbeine: Information der Bevölkerung, Betreuung von PatientInnen und Forschungsförderung

Heute bedient sich die Österreichische Krebshilfe modernster Mittel, um ihre Aufgaben erfolgreich zu erfüllen. Mittels Schwerpunktkampagnen zu den verschiedensten Krebsarten konnte das Vorsorgebewusstsein von Herrn und Frau Österreicher in den letzten Jahren entscheidend verbessert werden: „Unserer jährlichen Aktion im Darmkrebsmonat März ist es beispielsweise zu verdanken, dass die Angst vor der Koloskopie genommen werden konnte“, so Sevelda. Schon 63% der Österreicher kennen die Möglichkeit der „sanften“ Koloskopie, dreiviertel aller durchgeführten Darmspiegelungen waren bereits „sanft“. (Quelle: SPECTRA, Krebs in Österreich, 2015).

Neben dieser Aktion bezeichnet Sevelda die Umsetzung der langjährigen Forderungen nach einem Brustkrebs-Screening und der Aufnahme der HPV-Impfung in das Kinderimpfprogramm im Jahr 2014 als jüngste Meilensteine der Arbeit der Krebshilfe und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit allen dabei entscheidenden Institutionen, allen voran dem Bundesministerium für Gesundheit. Auch für Ministerin Oberhauser sind Prävention und Früherkennung wichtige Aufgabenstellungen: „Um die Zahl der Krebserkrankungen zu senken, ist eine frühzeitige Diagnose und die Koordination sämtlicher Behandlungsmaßnahmen von zentraler Bedeutung. Diesbezüglich haben wir bereits wichtige Schritte gesetzt, wie etwa die Implementierung des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms, die Aufnahme der HPV-Impfung in das Kinderimpfprogramm und die Erarbeitung des nationalen Krebsrahmenprogrammes, das etwa die Einrichtung von Tumorboards vorsieht,“ so Oberhauser.

Betreuung von PatientInnen

Die Hilfe und Betreuung von KrebspatientInnen und deren Angehörige erfolgt mittlerweile in rund 50 Krebshilfe Beratungsstellen in ganz Österreich. Dazu Sevelda: „Wir betreuen jährlich mehr als 30.000 PatientInnen und deren Angehörige – und das kostenlos.“ Zunehmend ist auch die finanzielle Hilfe von Bedeutung. „Seit Einführung unserer Soforthilfe haben wir 1.441 PatientInnen mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro unterstützt. Der Bedarf ist steigend, denn immer mehr Patientinnen und Patienten geraten durch ihre Krebserkrankung – unverschuldet – in finanzielle Not,“ so der Krebshilfe Präsident.

Forschungsförderung

Im Rahmen der dritten Aufgabe – der Forschungsförderung – ist der Krebshilfe eine kontinuierliche Unterstützung der Wissenschaft möglich. „Mittels Stipendien oder Förderpreise unterstützen wir jährlich eine Vielzahl von Wissenschafter und deren Projekte,“ so Sevelda.

Finanziert werden die Leistungen der Krebshilfe ausschließlich von Spenden aus der Bevölkerung und von Unternehmen. Die jährliche Verleihung des Spendengütesiegels bestätigt den seriösen Umgang mit diesen Geldern. „Ich selbst und der Vorstand der Krebshilfe garantieren, dass jeder Euro, der an uns gespendet wird, verantwortungsbewusst, transparent und zweckgewidmet eingesetzt wird“, so Präsident Sevelda.

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