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Bahnbrechende Fortschritte bei der Therapie von Leukämien, Lymphomen und beim Multiplen Myelom
In den vergangenen drei Jahren hat die Hämatologie besondere Fortschritte bei der Diagnose und Therapie bei verschiedenen Krebsformen erzielt. Dadurch konnten auch bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung die Heilungschancen, Lebensqualität sowie die Überlebensraten deutlich erhöht werden.
Foto: © wdw, v.l.n.r.: Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda, Univ.-Prof. Dr. Gabriela Kornek, Univ.-Prof. Dr. Günther Steger, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger, Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski
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Vor allem bei der akuten und chronischen lymphatischen Leukämie, dem multiplen Myelom, der akuten myeloischen Leukämie und Morbus Hodgkin können durch die immer bessere Charakterisierung der vorliegenden Blutkrebserkrankung gezielt individuellere Therapien zum Einsatz kommen.
Neue „Waffen“ gegen Tumorzellen
Bei der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) steht zum ersten Mal ein bispezifischer Antikörper (Blinatumomab) als neue Waffe gegen Tumorzellen zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eine Art Immuntherapie, bei der Immunzellen an die „bösen“ Zellen herangeführt werden, damit sie ihre Arbeit verrichten können. Erwachsenen Patienten, die nicht mehr auf eine Chemotherapie ansprechen, können damit auf eine Stammzellentherapie vorbereitet werden. Bei Kindern können mit dieser Therapieform Remissionsraten von etwa 70% erzielt werden.
Der bei einer Morbus Hodgkin-Erkrankung zugelassene Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab Vedotin wird derzeit in Kombination mit Chemotherapie getestet und liefert ebenfalls vielversprechende Daten.
Innovative Studie zur Zelltherapie in Wien
In der
Gentherapie stellt die Behandlung von B-Zell-Tumoren mit CAR (Chimaric Antigen
Receptor)-T-Zellen einen neuen, innovativen Therapieansatz dar. Bei Kindern,
die mit akuter lymphatischer Leukämie bereits als aufgegeben galten, konnten mit
diesem Verfahren Remissionswerte von 100% erreicht werden. Bei Erwachsenen
kommt immerhin die Hälfte der Patienten in komplette Remission.
Bei der Behandlung wird in normale T-Zellen des Patienten mittels eines Virus
ein CD19-Rezeptor eingeschleust, der bösartige B-Zellen erkennt. Diese
komplizierte und teure Technologie (die gentechnische Veränderung der T-Zellen
wird in einem Labor in den USA vorgenommen) ist derzeit nur auf wenige
Patienten beschränkt, besitzt aber hohes Potential, da sie auf andere Tumorerkrankungen
übertragbar ist.
Das Medizinische Universität Wien ist mit dem St. Anna Kinderspital derzeit eines von nur neun Zentren in Europa, die an der Studie dieser neuen Methode teilnehmen.
Quelle: Pressemappe der Österreichischen Krebshilfe: „Krebs – neue Therapien, neue Hoffnungen, neue Herausforderungen“, Beitrag von Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger
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