Artikel

Fall von Zika-Infektion durch sexuelle Übertragung in den USA bekannt geworden

Bislang gab es nur die Vermutung, dass sich das Zika-Virus auch über sexuellen Kontakt übertragen kann. In Texas, USA wurde jetzt ein Fall der sexuellen Übertragung bekannt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat wegen der Zika-Epidemie bereits den weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen.


Foto: Kopf-Tomogramme. Links: Normal. Rechts: Mikrozephalie, © Wikipedia

________________

Wie die Gesundheitsbehörden in den USA mitteilten, sei die Übertragung durch eine kranke Person, die aus einem stark betroffenen Gebiet zurückgekommen war, erfolgt. Die US-Seuchenschutzbehörde CDC geht noch zwei weiteren gemeldeten Zika-Fällen nach, die ebenfalls mit Sexualkontakten zu tun haben könnten.
Derzeit grassiert das Zika-Virus vor allem in Süd- und Mittelamerika, insbesondere in Brasilien.
Das amerikanische Rote Kreuz rät inzwischen allen Blutspendern, die in den vergangenen vier Wochen in Süd- und Mittelamerika unterwegs waren, mit einer Blutspende mindestens 28 Tage zu warten.

Zusammenhang mit Mikrozephalie

Ginge es nur um den klinischen Verlauf, gäben Infekte mit dem Zika-Virus kaum Anlass zur Sorge. Nach einer Inkubationszeit von etwa drei bis sieben Tagen kommt es zu unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Hautausschlag, Muskelschmerzen und subfebrilen Temperaturen. Nach einer Woche ist der Infekt in der Regel ausgestanden, bei etwa 80 Prozent verläuft die Infektion vermutlich sogar inapparent.

Dagegen gefährlich ist das Zika-Virus für Schwangere. Wie sich vor allem in Brasilien zeigt, kommen seit Ausbruch der Zika-Epidemie gehäuft Kinder mit Mikrozephalie zur Welt. Inzwischen soll es in dieser Region bereits über 4000 Fälle geben. Als Ursache, dass Kinder in den Zika-Gebieten mit einem zu kleinen Kopf zur Welt kommen, wird eine Infektion der Mütter während der Schwangerschaft – höchstwahrscheinlich im ersten oder zweiten Trimenon – vermutet. Hinweise auf andere Verursacher dieser Missbildungen gibt es derzeit nicht.

Im Zusammenhang mit dem Zika-Virus kommt es darüber hinaus auch zu einer ungewöhnlich hohen Zahl von Patienten mit dem Guillain-Barré-Syndrom.

Kommentare