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Aktuelleste Entwicklungen in der Notfallmedizin, CredoMedia live dabei!

Von 31. März bis 2. April 2016 findet in Graz der 8. Kongress der Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin statt. Im Messecongress der Landeshauptstadt finden sich zahlreiche Mediziner zu dieser spannenden Tagung ein.


  

  

  

  

  

  

 

 

 

 

 

 

CredoMedia war am Freitag, den 1. April, auch vor Ort und konnte auch bei zahlreichen spannenden Vorträgen live dabei sein. Einen spannenden Vortrag möchten wir hier näher beleuchten und für Sie zusammenfassen.

 

Vortrag von Herrn Priv.-Doz. Dr. Gemes, Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, LKH-Universitätsklinikum Graz, „Goldstandard Endotrachealtubus“

Moderiert wurde diese Vortragsreihe von Herrn Ao. Univ.-Prof. Dr. Prause, Univ.-Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Medizinische Universität Graz und Herrn OA Dr. Otmar Schindler, Abteilung für Lungenkrankheiten, LKH Hörgas-Enzenbach.

Dr. Gemes stellte zu Beginn des Vortrages die Frage, wer eigentlich pre-klinisch intubieren darf, und wie. Das Auditorium hatte die Möglichkeit interaktiv via Handy-live-App-System die gestellten Fragen zu beantworten. Alle waren sich einig, dass eine pre-klinische Intubation, wenn der Intubuteur sein Fachwissen versteht, sich positiv auf die weitere Patientenbehandlung auswirkt. Die allgemeine wissenschaftliche Datenlage (Studien, wissenschaftliche Artikel uvm.) liefert dieser Fragestellung nur sehr heterogene Antworten.

Eine weitere Frage, die Dr. Gemes dem Auditorium stellte, war die, ob Mediziner in Österreich bei Polytraumata intubieren sollten? Das Auditorium war sich mit einem klaren JA sehr einig. Indikatoren für eine Intubation sind nämlich:

  • Bewusstlosigkeit (GCS < 9)
  • Intracerebrales Geschehen
  • Intoxikation
  • Schweres Schädel-Hirn-Trauma
  • Polytrauma
  • CPR
  • Respiratorische Insuffizienz jeder Art, die sich durch NIV nicht beheben lässt
  • Protrahierter Schock

Weiters erläuterte Dr. Gemes, das Equipment und die Alternativen für/bei eine/r Intubation:

  • Absauger
  • Kapnographie
  • Führungsstab
  • Airtraq
  • Gum Elastic Bougie
  • Mindestens 1 supraglottischer Atemweg
  • Mindestens 1 Szenario zur Koniotomie

Abschließens stellte Dr.Gemes dem Auditorium noch die Frage, ob Leitlinien für eine Intubation sinnvoll wären und wie Vorgaben für eine „richtige“ Intubation aussehen könnten?

Das Auditorium war sich nicht einig, ob eine universelle Medikamentenkombination oder Behandlungsweise einheitlich vorgegeben werden soll. Dr. Gemes erläuterte, welche Behandlung er vornimmt:

Einig waren sich alle Mediziner, dass eine gute Intubation gemacht werden soll, egal wie. Diese Intubation verläuft nach einem Schema:

  • Volles Monitoring
  • Sicherer venöser Zugang
  • Präoxygenieren so gut wie möglich
  • Opiat rechtzeitig geben, Narkotika und Relaxans verabreichen
  • Relaxanswirkung abwarten
  • Kein Cricoiddruck
  • Intubation primär mit Mandrin (?)
  • Kapnometer sofort konnektieren

Weitere Infos zum Kongress finden Sie unter der Kongresshomepage http://www.agn.at/.

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