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Auch scheinbar gesundes Gehirngewebe spielt bei Epilepsie eine Rolle

So konnten bei etwa zwei Drittel der therapieresistenten Patienten Anfälle prognostiziert werden. Epileptische Anfälle, bei denen mehrere Anfallsherde zusammenspielen, lassen sich bereits bis zu vier Stunden im Voraus nachweisen.


Für seine Arbeit verglich das Team um Klaus Lehnertz vom Universitätsklinikum Bonn 16 Personen, die unter einer therapieresistenten Epilepsie mit vielen voneinander unabhängigen Anfallsherden litten, mit insgesamt 20 Erkrankten, bei denen sich die Anfallsherde relativ gut eingrenzen und behandeln ließen.


Bildquelle: APA/SPL. JOHN BAVOSI


Konkret erfassten die Forscher, die ihre Ergebnisse in "Scientific Reports" veröffentlichten, mittels EEG die Potenzialschwankungen von unterschiedlichen, miteinander wechselwirkenden Arealen.

Es zeigte sich, dass die Veränderungen der Wechselwirkungsmuster nicht in den Gehirnregionen gemessen wurden, in denen sich später die Anfälle ereigneten, sondern im scheinbar gesunden Gehirngewebe.

In der zweiten Gruppe fanden die Arrhythmien hingegen in den bereits vorher identifizierten Anfallsherden statt. Die Ergebnisse würden Ansatzpunkte für neue Therapien liefern. Noch gebe es aber Forschungsbedarf, da es derzeit nur bei etwa zwei Drittel der Patienten gelinge, epileptische Anfälle zu prognostizieren.


Quelle: APA, 26.04.2016

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