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Die Messung der Herzratenvariabilität (HRV) – eine Vorsorge für Gestresste!

Dr. Caroline Kunz, Ärztin und Psychotherapeutin in Wien erklärt welchen Aufschluß die 24 Stunden EKG Messung der Herzratenvariabilität, auch „Lebensfeuer“ genannt, geben kann.



Lebensfeuer als Vorsorge für gestresste Menschen


Der sich alle zwei Jahre verdoppelnde Informationsfluss, die always-on-Mentalität, Multitasking, wenig Schlaf und ständige Störung des Biorhythmus sind Faktoren, die ein oft schleichendes Abrutschen in ein Burn-Out-Syndrom verursachen können. Der übliche Alltag von Führungskräften, Entscheidungsträgern in Unternehmen, berufstätigen Müttern, Vätern, Menschen in sozialen Unternehmen im Pflege-und Gesundheitsbereich mit großem Arbeitsdruck und hoher menschlicher Beanspruchung ist nicht mehr so einfach zu bewältigen. Erschöpfungszustände passen aber nicht in das Bild des leistungsfähigen modernen Menschen.

Wie können Erschöpfungszustande rechtzeitig erkannt oder sogar gemessen werden? Eine spezielle 24 Stunden-EKG-Messung, im Fachjargon „Herzratenvariabilität (HRV)“ oder „Lebensfeuer“ genannt, gibt Antwort.

Die Herzratenvariabilität ist innere Landkarte und Wegweiser zugleich. Es ist die Darstellung des Lebensstils und der Gesundheit als Ergebnis einer speziellen 24 Stunden EKG-Messung oder Herzratenvariabilitätsmessung (HRV, heart rate variability). Jene ist ein Maß für die allgemeine Anpassungsfähigkeit des autonomen Nervensystems des Organismus und damit ein Maß für Gesundheit.



Dazu erklärt Dr. Caroline Kunz (www.kunz.at), Ärztin und Psychotherapeutin, in Wien: „ Unser Herz reagiert als High-Tech-Instrument ständig auf äußere und innere Signale mit fein abgestimmten Veränderungen („Variationen“) der Herzschlagfolge. Diese Veränderungen werden von unserer inneren Uhr, unserer Atmung, unseren Emotionen und von äußeren Einflüssen gesteuert; d.h. unser autonomes Nervensystem und im Besonderen das Herz reagiert unmittelbar auf alles, was wir im Außen erleben und im Inneren denken und fühlen. Dieses Phänomen der variablen Herzraten wird in der Herzratenvariabilitätsmessung, abgekürzt HRV, gemessen.“

Die Messung des „Lebensfeuers“ gibt Antwort auf Fragen:

  • Wie alt bin ich wirklich? (aktuelles Biologisches Alter)
  • Welche Kräfte, welche Reserven stecken in mir? (Leistungspotenzial, Trainingsmanko)
  • Wann ist mir was zu viel? (Stressanfälligkeit, Burnout Risiko)
  • Wie belastbar bin ich? (körperliche und geistige Belastbarkeit)
  • Wie kann ich mit Stresssituationen umgehen? (Regulationsfähigkeit, Stressmanagement)
  • Wie schnell lade ich meine Batterien wieder auf? (Regenerationsfähigkeit, Schlafkultur)


Die Herzratenvariabilitätsmessung ist ein Früherkennungsinstrument das hilft bei beginnenden Erschöpfungszuständen vorzubeugen und gezielt einem "Burn-Out-Syndrom" entgegensteuern zu können.

Mittels eines tragbaren, alltagstauglichen Mini-EKG-Gerätes wird die Herzratenvariabilität, der minimal unregelmäßige Abstand zwischen den einzelnen Herzschlägen, über 24 Stunden gemessen und in der aussagekräftigen Lebensfeuer Grafik dargestellt. Das entstandene Bild gleicht einem Feuer: je intensiver(blau, rot, gelb, weiß), dichter und je höher die „Flammen“ lodern, umso vitaler, gesünder und belastbarer ist ein Mensch. Zeigt das Diagramm nur kleine Flammen und wenig farbliche Kontraste, deutet das Bild auf reduzierte Lebenskraft, wenig Erholung, Erschöpfung oder Krankheit hin.


Dr. Caroline Kunz arbeitete nach dem Studium (Medizin, Psychoanalyse) in Innsbruck als Assistenzärztin am psychiatrischen Krankenhaus Valduna (Rankweil) und im Suchtkrankenhaus Stiftung Maria Ebene in Vorarlberg. Ihre allgemeinmedizinische Ausbildung absolvierte sie in Wien, im Krankenhaus Rudolfsstiftung und im Preyerschen Kinderspital. Seit 1992 ist sie als Ärztin und Psychotherapeutin in freier Praxis tätig, eingebunden in ein Netzwerk von Expertinnen und Experten im Gesundheitswesen. www.kunz.at


 Foto: wavebreakmediamicro / 123RF

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