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Herzkatheteruntersuchung / Koronarangiographie genau erklärt..

Hier erfahren sie wie eine Herzkatheteruntesuchung abläuft. Schritt für Schritt werde ich erklären wie diese Untersuchung durchgeführt wird. Die Angst vor der Untersuchung fällt so hoffentlich weg.


Die Herzkathteruntersuchung oder Koronarangiographie dient der Darstellung der Herzkranzgefäße sowie Darstellung der Pumpkraft der linken Herzkammer. Die Herzkranzgefäße sind für die Durchblutung des Herzmuskels essentiell. Sollten sie verlegt sein geht der nachgeschaltete Herzmuskel zu Grunde und es entsteht eine Narbe im Muskel, die nicht mehr aktiv Pumpen kann. Eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kann entstehen. Mit Hilfe einer Herzkatheteruntersuchung können Engstellen und Verschlüsse der Herzkranzgefäße dargestellt werden, und in aller Regel gleich mit einer Gefäßprothese (Stent) versorgt werden. In vielen Fällen kann so eine aufwendige Bypass OP vermieden werden.

Die Untersuchung wird im Spital gemacht. (Foto: Herzkathterlabor des SMZ-Süd, Kaiser Franz Josef Spital Wien). Ein 2-4 tägiger stationärer Aufenthalt ist für eine Herzkatheteruntersuchung nötig. Der/die PatientIN wird einen Tag vor der Untersuchung aufgenommen. Es werden alle für die Untersuchung wichtigen Befunde gesammelt und ein aktuelles Labor erhoben.

Die Untersuchung selbst wird zu 90% über einen radialen Zugang (Punktion der Armarterie) gemacht. Die Punktion selbst erfolgt unter lokaler Betäubung sodass sie in der Regel völlig schmerzlos ist. In seltenen Fällen kann die Armarterie nicht punktiert werden. Ist dies der Fall wird über die Leistenarterie eingegangen. 

Nach Punktion der Arterie wird eine Kanüle in das Gefäß gelegt. Die Kanülle selbst hat ein Rücklaufventil, sodass kein Blut aus dem Gefäß austreten kann. Die Kanüle wird auch Schleuse genannt. Über die nun liegende Schleuse kann ich nun mit einem Draht über die Unterarmarterie dann über die Oberarmarterie und schließlich über die Hauptschlagader zum Herz gelangen. Die Herzkranzgefäße entspringen aus der Hauptschlagader, wir sind also schon vor Ort, dort wo wir hinwollen. Über den nun liegenden Draht kann nun ein Katheter vorgeschoben werden. Ein Katheter ist nichts anderes als ein "Schlauch" mit ca 2mm Durchmesser über den ein Kontrastmittel appliziert werden kann. Ist der Katheter bei den Herzkranzgefäßen gelandet wird der Draht gezogen. Mit dem Katheter selbst kann man nun die Herzkranzgefäße sondieren und ein Kontrastmittel hineinspritzen. Es gibt bei 99% aller Menschen eine rechte (Hinterwandarterie) und eine linke Kranzarterie (Vorderwandarterie), wobei aus der linken Kranzarterie in aller Regel auch die Seitenwandarterie abgeht. (Foto 1). Die Herzkranzgefäße werden in verschiedenen Ebenen gefilmt. Engstellen können so sicher diagnostiziert werden. Falls Engstellen vorhanden sind, können diese in aller Regel in der selben Sitzung mittels Stentimplantation behoben werden. 


Auf der rechten Seite ist ein Stent zu sehen. Es handelt sich um eine Gefäßprothese aus Metall, sie verbleibt also zeitlebens im Körper. Es gibt auch bioresorbierbare Stents, die sich nach 2-5 Jahren wieder auflösen. Welcher Stent verwendet wird hängt stark von der Engstelle ab, und kann erst vor Ort entschieden werden.

Das untere Bild zeigt den Stent im Gefäß eingebettet, er hält so die Engstelle, die vorher mit einem Ballon erweitert wurde offen. 

Nach Ende der Untersuchung wird die Armarterie mit einem Druckverband versorgt. Dieser sollte für 4-6 Stunden angelegt sein. Wird über die Leiste punktiert, können hier in aller Regel Verschlusssysteme verwendet werden. Dennoch muss bei der Punktion über die Leiste eine Bettruhe von ca 6 Stunden eingehalten werden. 


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