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Eiweiße identifiziert, die die korrekte Aufteilung des Erbguts sichern

Das Erbgut ist bei der Zellteilung in einen seifenartigen Eiweißmantel gekleidet, fand ein internationales Forscherteam mit österreichischer Beteiligung heraus


Das Erbgut ist bei der Zellteilung in einen seifenartigen Eiweißmantel gekleidet, fand ein internationales Forscherteam mit österreichischer Beteiligung heraus. Diese Hülle sorgt dafür, dass es nicht klumpt und wohlgeordnet auf die Tochterzellen aufgeteilt werden kann, erklären sie in "Nature".

Die Wissenschaftler suchten gezielt Eiweißstoffe, die wichtig für die korrekte Aufteilung des Erbguts bei der Zellteilung sind. Dabei entdeckten sie, dass die Chromosomen verklumpen und aneinander kleben, wenn ein Eiweißstoff namens Ki-67 fehlt.

Ki-67 umgibt die Chromosomen wie eine Art Mantel, berichten die Forscher. Dieser Eiweißstoff formt an der Oberfläche bürstenartige Strukturen mit flexiblen Fäden und ist stark elektrostatisch geladen, sagte Studienleiter Daniel Gerlich vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien. Er wirkt durch diese physikalischen Eigenschaften vermutlich wie Seifen und andere oberflächenaktive Substanzen, die man etwa in industriellen Prozessen und Waschmitteln verwendet, um kleine Tröpfchen von Emulsionen zu stabilisieren und Schmutzflecken zu lösen.

In diese schmierende Hülle gekleidet, können die Chromosomen ungehindert aneinander vorbeigleiten, so die Autoren. Das gewährleistet eine korrekte Aufteilung des Erbguts an die Tochterzellen und verhindert Erbfehler, aber auch Krankheiten wie Krebs.

Quelle: Nature

Bildquelle: shutterstock


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