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Zellen alter Menschen setzen weniger effizient Vitamin E als die der jungen um

Neue Erkenntnisse helfen Neurodegenerationen im Alter besser zu verstehen


Ein Wissenschaftlerteam unter Führung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) hat herausgefunden, dass ältere menschliche Fibroblasten mehr Vitamin E (\x{03b1}-tocopherol) als junge enthalten. Außerdem zeigte sich, dass ein höheres Zellalter mit einer verringerten Produktion des
Membranproteins Niemann Pick C1 (NPC1) einhergeht, dessen Mangel zu
neurodegenerativen Störungen führt. Die Studie wurde in "Biofactors"
publiziert.

Die Wissenschaftler untersuchten den Vitamin-E-Gehalt von
menschlichen Bindegewebszellen, die entweder von einem einjährigen
Kind entstammten oder einer 81 Jahre alten Person. Wie die Forscher
feststellten, enthielten die Bindegewebszellen der alten Person etwa
sieben Mal mehr Vitamin E als die des Kindes.

Wurde dem Nährmedium der Fibroblasten Vitamin E in
unterschiedlichen Konzentrationen zugefügt, stieg in Abhängigkeit
von der Vitamin-Konzentration sowohl bei den jungen als auch bei den
alten Zellen der Vitamin-E-Gehalt an. Allerdings bauten die älteren
Zellen weniger Vitamin E in die Membranen ihrer Lysosomen, den
"Abfallrecyclern", ein. "Aufgrund ihrer Funktion sind ihre Membranen
sehr stark reaktiven Sauerstoffradikalen ausgesetzt, was deren hohen
Vitamin-E-Gehalt erklären könnte", erläutert Erstautorin Jeannette
König: "Eine verminderte Vitamin-E-Aufnahme in die Membran könnte
auf altersbedingte Funktionsstörungen und eine größere Anfälligkeit
für oxidative Schäden des Zellorganells und damit der alten Zellen
hinweisen."

Außerdem hatten die alten Bindegewebszellen deutlich niedrigere
NPC1-Mengen als die jungen. Wurde dem Nährmedium zusätzlich Vitamin
E zugefügt, nahm die NPC1-Menge sowohl in den alten als auch den
jungen Zellen ab. Diesen Effekt konnten die Wissenschaftler
insbesondere bei den gealterten Zellen durch höhere Gaben von
Vitamin E ins Nährmedium verstärken.

"Die Ergebnisse bestätigen Beobachtungen anderer Studien und
tragen dazu bei, die molekularen Mechanismen besser zu verstehen,
die zu altersbedingten zellulären Veränderungen führen", fasst König
zusammen.

Quelle: Biofactors

Bildquelle: DIfE

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