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Wichtige Erkenntnisse über Anpassungsfähigkeit von Helicobacter pylori

Zwei Mechanismen ergründet, die große Individualität des Magenkrebserregers bestimmen


Den Grund für die große Variabilität des Magenkrebserregers Helicobacter pylori haben Wissenschaftler der Universität Hannover herausgefunden. In der in "Nature Communications" veröffentlichten Studie zeigte sich, dass die große Individualität dadurch zustande kommt, dass es zwei Mechanismen gibt, die zur Integration von Fragmenten unterschiedlicher Längen führen.

Die Aufnahme ganz kurzer Genschnipsel, die weniger als 50 Basenpaare lang sind, ermöglicht den Bakterien eine extrem hohe Variabilität innerhalb der Gene, erläutert Forschungsleiter Sebastian Suerbaum. Die Aufnahme längerer DNA-Stücke, welche im Durchschnitt 1.600 Basenpaare umfassen, sorgt für Konstanz und die Möglichkeit, ganze Gene auszutauschen. Der Effekt des Erbgut-Austausches ähnelt sogar dem, der bei sexuell reproduzierenden Organismen stattfindet, erklärt Suerbaum weiter.

Helicobacter pylori besitzt viele Restriktionsenzyme, die eindringende fremde DNA zerschneiden. Doch die aufgenommenen Stücke von DNA anderer Helicobacter-Bakterien werden unabhängig von diesen Enzymen in das Erbgut integriert. Die große genetische Variabilität wird als eine wichtige Hürde für die Entwicklung eines Wirkstoffs gegen diesen Erreger angesehen.

Quelle: Nature Communications/APA

Bildquelle: APA (Symbolbild)/GEORG HOCHMUTH

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