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Erstmals Leitlinie zur Behandlung von Nebennieren-Zufallstumoren

Forscher des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) haben an der Erstellung maßgeblich mitgewirkt


Ab sofort liegt eine Leitlinie zur Behandlung von Nebennieren-Zufallstumoren vor. Forscher des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) haben an der Erstellung maßgeblich mitgewirkt.

 Im Rahmen von bildgebenden Untersuchungen werden sogenannte Zufallstumoren der Nebennieren entdeckt, die in der Mehrzahl zumeist ungefährlich sind, die aber als Gewebeveränderung medizinisch untersucht werden müssen. "Wir gehen davon aus, dass diese Tumoren bei mehr als drei Prozent der Bevölkerung vorkommen", erklärt Erstautor Martin Fassnacht.

 Die neue Leitlinie gibt nun die notwendige Hilfestellung. Ist ein Zufallstumor der Nebenniere entdeckt, so sollte ein chirurgischer Eingriff nur dann erfolgen, wenn der Tumor bösartig ist oder eindeutig zu viele Hormone produziert. In der Leitlinie wird erklärt, wie die Malignitätsbewertung erfolgen sollte. Außerdem gibt es Empfehlungen zum chirurgischen Eingriff, wenn dieser notwendig ist. Zusätzlich wird vor allem auch festgelegt, wie die Nachsorge von Zufallstumoren erfolgen sollte, wenn sie nicht operativ entfernt werden.

"Die Handlungsempfehlungen haben gleich mehrere Innovationen. Wir konnten aufgrund umfassender wissenschaftlicher Recherchen eine Gruppe Tumoren definieren, die jetzt im Verlauf keine weitere Bildgebung mehr benötigen, da sie eindeutig harmlos sind. Zudem können wir nun die Situation der Hormonausschüttung besser beurteilen und dadurch deutlich gezielter und effektiver vorgehen", so Fassnacht.

Quelle: APAMED

Bildquelle: UKW

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