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Neue Erkenntnis wie der TNF vor Infektionen schützt

Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg konnten jetzt einen neuen Mechanismus identifizieren, über den der TNF seine schützende Wirkung gegenüber intrazellulären Infektionserregern ausübt


Der Tumornekrosefaktor (TNF) schützt vor Infektionen. Was dabei abläuft, ist seit Jahren Gegenstand intensiver Forschung. Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg konnten jetzt einen neuen Mechanismus identifizieren, über den der TNF seine schützende Wirkung gegenüber intrazellulären Infektionserregern ausübt. Die Ergebnisse wurden in "Cell Reports" vorgestellt.

Für die Abwehr intrazellulärer Pathogene wie etwa des Leishmania major, der eine chronische Hautinfektion verursacht, ist die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) essenziell. Dieses wird in Makrophagen und anderen Fresszellen durch die Typ 2 NO Synthase (NOS2) gebildet. Die Funktion der NOS2 wird jedoch durch ein konkurrierendes Enzym, die Arginase 1, behindert. In Zellkulturexperimenten sowie in einem Infektionsmodell konnten die Forscher zeigen, dass der TNF die vom Botenstoff Interleukin 4 abhängige Synthese der Arginase 1 hemmt. Dadurch kommt es zu einer verstärkten Produktion von NO und zu einer Eindämmung der Erreger.

"Diese Ergebnisse liefern, sofern sie sich in laufenden Untersuchungen mit menschlichen Zellen bestätigen, eine plausible Erklärung für die erhöhte Infektionsanfälligkeit bei Anti-TNF-Therapien", erklärt Studienleiter Christian Bogdan. Durch eine pharmakologische Hemmung der Arginase 1 im Gewebe könnte sich künftig eventuell das Infektionsrisiko nach der TNF-Blockade minimieren, glaubt der Mediziner.

 Quelle: Cell Reports/APA

Bildquelle: Katrin Paduch/FAU

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