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Neue Enzyme für umweltfreundlichere Herstellung von Medikamenten

Wissenschaftler der Universität Greifswald kreieren hochselektive Biokatalysatoren, die sich für die Synthese wichtiger Zwischenstufen von Medikamenten eignen


Wissenschaftler der Universität Greifswald haben gemeinsam mit Kollegen aus der Schweiz neue Enzyme für die umweltfreundlichere Herstellung von Medikamenten entwickelt. Wie Erstautor Ioannis Pavlidis in "Nature Chemistry" berichtet, ist es
erstmals gelungen, hochselektive Biokatalysatoren zu kreieren, die sich für die Synthese wichtiger Zwischenstufen von Medikamenten eignen.

"Man muss sich das so vorstellen, dass es spiegelbildliche Moleküle gibt, die sich wie eine linke und rechte Hand unterscheiden. Setzt man beide Formen als Gemisch ein, kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen", erklärt Studienleiter Uwe Bornscheuer. Um genau das richtige Molekül herzustellen, können
Enzyme als Biokatalysatoren genutzt werden, wenn diese die gewünschte Selektivität haben. Die Suche nach einem geeigneten Enzym ist allerdings oft sehr schwierig und aufwendig.

Konkret schafften es die Forscher durch eine geschickte Variation des Bauplans der Enzyme basierend auf Computeranalysen und einer Vielzahl von Experimenten, die gewünschten Biokatalysatoren zu entwickeln, die für eine ganze Reihe von Vorstufen für wichtige Pharmazeutika genutzt werden können. "Durch die Entdeckung eines bestimmten Motivs in den Enzymsequenzen gelang es uns zudem, in Datenbanken weitere hochinteressante Biokatalysatoren aufzuspüren,
die es nun erlauben eine breite Palette an Verbindungen hochselektiv herzustellen", ergänzt Pavlidis.

Quelle: Nature Chemistry (abstract)/APA

Bildquelle: APA (Uni Greifswald/Bornscheuer)


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