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Wichtiges Protein identifiziert, das für allergisches Asthma verantwortlich ist

Die Ergebnisse könnten zu neuen Therapieansätzen führen


Wissenschaftler des Universitätsklinikums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben mit dem Protein NFATc1 (Nuclear factor of activated T cells c1) einen wichtigen Faktor der Entstehung von Asthma bei Kindern identifiziert. Die Ergebnisse einer Studie wurden im Journal of Allergy and Clinical Immunology" vorgestellt.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Kinder mit Asthma im Alter zwischen vier und sechs Jahren in den Abwehrzellen des Immunsystems eine erhöhte Menge des Eiweißes NFATc1 aufweisen. Dies war vor allem der Fall, wenn die Kinder zusätzlich zur Asthmaerkrankung eine Allergie hatten (Katzenhaare, Hausstaubmilbe etc.). NFATc1 ist dafür bekannt, die Bildung des Botenstoffes Interleukin-9 (IL-9) zu fördern. IL-9 kurbelt die Vermehrung spezieller Abwehrzellen an, die die Krankheit allerdings verschlimmern. Außerdem verstärkt IL-9 die Bildung des allergieauslösenden Immunglobulins E (IgE), was zur Ausschüttung entzündungsfördernder Stoffe wie etwa Histamin führt, die das Asthma weiter begünstigen.

Ausgehend von diesen Ergebnissen wurde in einem Modell untersucht, wie sich die Abwesenheit von NFATc1 in spezifischen Abwehrzellen des Immunsystems auf die IL-9-Produktion auswirkt. Im Modell wurde laut den Studienautoren weniger IL-9 produziert, wodurch weniger IgE freigesetzt und dadurch weniger Histamin ausgeschüttet wurde. Folglich beeinflusst NFATc1 die allergische Komponente der Asthmaerkrankung. Die Erkenntnisse könnten laut den Wissenschaftlern dazu beitragen, neue Therapieansätze für allergisches Asthma bei Kindern zu finden.

Quelle: Journal of Allergy and Clinical Immunology/APA

Bildquelle: APA/AFP/DIDIER PALLAGES

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