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Vergrößerte Thrombozyten weisen auf ein größeres kardiologisches Risiko hin

Verantwortlich für ein erhöhtes Thrombozytenvolumen sind sowohl genetische als auch nicht-genetische Faktoren


Vergrößerte Thrombozyten weisen auf ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Thrombosen hin. Verantwortlich für ein erhöhtes Thrombozytenvolumen sind sowohl genetische als auch nicht-genetische Faktoren. Das haben Forscher der Universität Mainz herausgefunden. Das Thrombozytenvolumen lasse sich daher möglicherweise als Marker für die Risikobewertung hinsichtlich kardiovaskulärer Erkrankungen nutzen, glauben die Studienautoren.

Die Wissenschaftler haben die bekannten genetischen und nicht-genetischen Faktoren analysiert, die das mittlere Thrombozytenvolumen (MPV) bestimmen. Außerdem konnten geschlechterspezifische Unterschiede bei den Einflussfaktoren des MPV nachgewiesen werden. Für die Arbeit wurde der Gesundheitszustand von rund 15.000 Probanden im Alter von 35 bis 74 Jahren über einen Zeitraum von fünf Jahren untersucht.

Orale Verhütungsmittel und Menstruation als Einflussfaktoren bei Frauen

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass das Alter, kardiovaskuläre Risikofaktoren wie zum Beispiel Rauchen und Bluthochdruck sowie ein erhöhter Blutzucker-Wert bei männlichen Personen mit einem höheren durchschnittlichen Thrombozytenvolumen verbunden sind. Für Frauen ließen sich die Einnahme oraler Verhütungsmittel sowie die Menstruation als Einflussfaktoren auf das MPV ermitteln. Zusätzlich konnte die bereits bestehende Vermutung, dass eine erhöhte Thrombozytengröße mit erhöhter Sterblichkeit einhergeht, für Studienteilnehmer männlichen Geschlechts bestätigt werden. Für weibliche Probanden ließ sich ein solcher Zusammenhang nicht feststellen.

"Die Daten belegen das Potenzial eines im klinischen Alltag bisher eher unbedeutenden Markers und erweitern das Wissen zu seiner klinischen Rolle. Die Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung, dass sich das Thrombozytenvolumen als Marker für die Risikobewertung hinsichtlich thrombotischer Erkrankungen nutzen lässt", erklärt Senior-Autor Philipp Wild.

Quelle: Blood/APA

Bildquelle: dpa/A3794 Peter Steffen

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