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Neue Genvarianten für Barrett-Krankheiten entdeckt

Mediziner hoffen auf bessere Diagnosemöglichkeiten


Ein internationales Forscherteam hat neun neue Genvarianten gefunden, die mit Barrett-Krankheiten in Zusammenhang stehen. Daraus könnten laut den Studienautoren neue Ansatzpunkte für bessere Diagnosen abgeleitet werden. Die Ergebnisse wurden in "Lancet Oncology" vorgestellt.

Insgesamt waren bisher acht genetische Verdachtsregionen bekannt, die mit dem Auftreten des Barrett-Ösophagus und -Karzinoms in Zusammenhang stehen. "Mit den neuen Entdeckungen hat sich die Anzahl der nun bekannten Risikovarianten mehr als verdoppelt", erklärt Ko-Autorin Brigitte Schumacher.

Mehr als zehn Millionen Genvarianten wurden analysiert

Anhand von Blutproben wurde das Erbgut von 6.167 Barrett-Ösophagus- und 4.112 Barrett-Karzinom-Patienten analysiert. Mit Hochdurchsatzverfahren entschlüsselten die Wissenschaftler pro Patient mehr als zehn Millionen Genvarianten und verglichen die Ergebnisse mit einer Kontrollgruppe aus 17.159 Menschen. Von den neun entdeckten Verdachtsregionen steht eine auch mit Mukoviszidose in Zusammenhang.

Bislang war es praktisch unmöglich abzuschätzen, in welchen Fällen sich aus einem Barrett-Ösophagus ein gefährliches Barrett-Karzinom entwickelt. "Wir haben nun erstmals eine Genvariante gefunden, die nur bei Barrett-Karzinom-Patienten vorkommt", sagt Schumacher. Anhand dieser Abweichung im Erbgut lässt sich laut den Forschern möglicherweise ein Patientenkreis eingrenzen, der sich häufiger Krebsuntersuchungen der Speiseröhre unterziehen sollte. Allerdings ist diese Genvariante allein noch nicht aussagekräftig genug. Für eine zutreffende Prognose müssen noch weitere Genvarianten identifiziert werden, die nur beim Barrett-Karzinom vorkommen.

Quelle: Lancet Oncology (abstract)/APA

Bildquelle: shutterstock

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