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Laktosefreie Milch schmeckt süßer oder?

Die laktosefreie Milch ist nur für laktoseintolerante Menschen verträglicher und weist den selben Zuckergehalt auf, nur wurde der enthaltene Milchzucker schon in seine beiden Einfachzucker gespalten.


Menschen mit einer Laktoseintoleranz können den milcheigenen Zucker nicht abbauen und deshalb nicht verdauen. Doch warum schmeckt laktosefreie Milch süßer als die vergleichbare laktosehältige Milch?

Laktosefreie Milch entsteht meist durch die Zugabe von Laktase. Die Hersteller übernehmen damit quasi den Prozess, der eigentlich im Organismus ablaufen sollte. Der Zweifachzucker Laktose werde so in Einfachzucker gespalten.

Ein Nebeneffekt dieses Prozesses: Die laktosefreie Milch schmeckt süßer, weil der Einfachzucker eine höhere Süße besitzt. Eine andere Möglichkeit, Milch ohne Laktose herzustellen, besteht darin, den Milchzucker herauszufiltern.


Ist laktosefreie Milch nun gesund oder ungesund?

Fakt ist: Etwa 85 Prozent der Österreicher haben das Enzym Laktase ausreichend zur Verfügung und können daher Milchzucker, der natürlich in Kuh- aber auch Muttermilch vorkommt, ohne Schwierigkeiten verdauen. Der Milchzucker ist in den Mengen, wie er üblicherweise in Milchprodukten enthalten ist, für sie unproblematisch. Nach dem Verzehr von Milch haben laktoseintolerante Menschen schnell Beschwerden. Laktoseunverträglichkeit äußert sich bei jedem Menschen anders. Typischerweise verursacht die Unverträglichkeit Blähungen, Bauchgrummeln und -schmerzen, Übelkeit oder Erbrechen. Die Beschwerden können aber viele Ursachen haben und müssen nicht zwangsläufig durch eine Milchzuckerunverträglichkeit entstanden sein.

Zuverlässig kann die Laktoseintoleranz daher nur über einen Atemtest beim Arzt festgestellt werden.



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