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Forscher entwickeln Modell für Ewing Sarkom

Soll für besseres Verständnis des kindlichen Krebs sorgen


Durch das Einschleusen des Krebsgens EWS/FLI1 in Knochen-Vorläuferzellen haben Wissenschaftler vom Ludwig Boltzmann Institut für Krebsforschung und der St. Anna Kinderkrebsforschung (Wien) unter speziellen Bedingungen erstmals ein Mausmodell für das vor allem bei Kindern und Jugendlichen vorkommende bösartige Ewing Sarkom entwickelt. Die Ergebnisse wurden in "Cell Death Disease" veröffentlicht.

Das EWS/FLI1 Fusionsgen in Knochenstammzellen eingeschaltet

Auslöser für Ewing Sarkome ist der Bruch zweier Chromosomen, die neu verschmelzen, wodurch zwei Gene fusioniert werden und ein krebsauslösendes Genprodukt (EWS/FLI1) entsteht. Das Team um Tahereh Javaheri schaltete das EWS/FLI1 Fusionsgen in Knochenstammzellen ein. Diese Mäuse hatten aber nach der Geburt schwere Defekte, weil das Knochen- und Knorpelwachstum blockiert wurde. Eine genauere Analyse erbrachte, dass die Stammzellen mit dem Fusionsgen eine Blockade in der Entwicklung besitzen. Das Einschalten von EWS/FLI1 führt deshalb zumeist zum Absterben der betroffenen Zellen. Wird das aber wiederum verhindert, entstehen Ewing Sarkome.

Damit gelang der Nachweis, dass tatsächlich die Stammzellen der Knochen zu Tumoren führen können, die dem menschlichen Ewing Sarkom ähnlich sind.

Quelle: Cell Death Disease/APA

Bildquelle: APA

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