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Gezüchtetes Herzgewebe kann Herzfunktion verbessern

Dreidimensionale Streifen wurden in Tierversuchen wie ein Flicken auf das Herz genäht, womit die elektrophysiologische Kopplung verbessert werden sollte

 

Ein Internationales Forscherteam um Thomas Eschenhagen vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung in Berlin hat herausgefunden, dass im Labor gezüchtete menschliche Herzmuskelstreifen auf kranken Herzen von Meerschweinchen anwachsen und die Herzfunktion um 30 Prozent verbessern. Wie Erstautor Florian Weinberger in "Science Translational Medicine" berichtet, wurden dazu induzierte pluripotente Stammzellen verwendet.

 

Die Wissenschaftler züchteten dreidimensionale Streifen, die wie ein Flicken auf das Herz genäht wurden. Ein anderer Weg ist, die Zellsuspensionen direkt in den Herzmuskel zu spritzen.

"Der Großteil der gespritzten Zellen wird aus dem Herzen wieder ausgewaschen beziehungsweise überlebt die Injektion nicht. Das ist ineffizient und kann auch gefährlich sein, wenn nämlich einzelne Zellen noch nicht zu Herzmuskelzellen ausgereift sind. Sie könnten in den Körper gelangen und Tumoren bilden", erklärt Weinberger. Dafür lässt sich diese Methode aber sehr einfach per Katheter durchführen.

Die Forscher machten auch Kontrollversuche mit anderen Gewebestreifen, wofür sie Endothelzellen verwendeten. Damit wollten sie ausschließen, dass bereits die Stabilisierung des Herzmuskels durch beliebiges Gewebe zur Erhöhung der Leistung führte. Das war jedoch nicht der Fall, die Herzleistung dieser Tiere verbesserte sich nicht. Wichtig für die Eignung des Ersatzgewebes ist die elektrophysiologische Kopplung. "Um diese zu erreichen, haben wir das Gewebe ober- und unterhalb der Narbe auf gesundes Gewebe genäht", sagt Weinberger.

Quelle: Science Translational Medicine (abstract)/APA / Bildquelle: APA (DZHK/Weinberger)

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