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Bilirubin-Überschuss stärkt die Gesundheit

Menschen mit einem erhöhten Bilirubin-Spiegel neigen weniger zu Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen


Ein bisschen "Gelbsucht" durch vermehrten Abbau von roten Blutkörperchen könnte eventuell einen positiven Gesundheitseffekt haben. Das fördert nämlich laut Wissenschaftlern vom Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien den Stoffwechsel, verringert das Körpergewicht und die Cholesterinwerte.

Die Forscher um Karl-Heinz Wagner haben in drei Fachpublikationen ("Scientific Reports", "Clinical Science", "Free Radical Biology and Medicine") zeigen können, dass sich Bilirubin als Abbauprodukte roter Blutkörperchen in moderat erhöhter Konzentration positiv auswirkt.

"Wir haben uns den Energiestoffwechsel der Probanden angeschaut und gezeigt, dass er bei Personen mit Gilbert-Syndrom effizienter funktioniert als bei der Kontrollgruppe: Infolgedessen sind BMI sowie Cholesterinwerte niedriger, Fett- und Glukosestoffwechsel besser und damit das Risiko z.B. Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen zu bekommen geringer", führte Wagner aus.

Außerdem scheint der erhöhte Bilirubinspiegel den Stoffwechsel des Alterns zu beeinflussen. "Altersbedingte Krankheiten treten seltener auf", so Wagner: "Bedauerlicherweise ist der Bilirubin-Spiegel aber noch nicht steuerbar - entweder man hat das Gilbert-Syndrom oder eben nicht."

"Ein weiteres interessantes Ergebnis ist, dass bei Menschen mit erhöhtem Bilirubin der oxidative Stress geringer ist: Sie sind also besser vor Zell- sowie DNA-Schädigungen geschützt, was wiederum den Alterungsprozess und die Lebenserwartung beeinflussen dürfte", meinen die Wissenschafter.

Quelle: Scientific Reports I, Scientific Reports II, Clinical Science (abstract), Free Radical Biology and Medicine (abstract)/APA

Bildquelle: Universität Wien

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