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Piloten versuchen Depressionen zu verheimlichen

Studie zeigt erschreckend hohe Zahl an depressiven Piloten, die Angst vor Stigmatisierung haben


Piloten Depression

Hunderte Piloten weltweit könnten einer Studie der US-Universität Harvard zufolge an Depressionen leiden - aber aus Angst vor Problemen im Job keine Hilfe suchen. Bei mehr als jedem zehnten Piloten, der an der anonymen Online-Studie teilgenommen hat, seien Anzeichen für eine Depression erkennbar, berichteten Autoren im Zuge einer Publikation in "Environmental Health".

"Wir haben herausgefunden, dass viele Piloten, die derzeit fliegen, mit depressiven Symptomen kämpfen und es könnte sein, dass sie keine Hilfe suchen, weil sie Angst vor negativen Auswirkungen auf ihre Karriere haben", sagte Hauptautor Joseph Allen. "Es gibt einen Schleier der Verschwiegenheit um psychische Probleme im Cockpit." Wegen des Stigmas um das Thema sei die Forschung nicht einfach.

An der Erhebung nahmen 3.500 Piloten aus mehr als 50 Ländern teil, rund die Hälfte davon beantwortete auch die Fragen zu ihrer psychischen Verfassung. Davon zeigten 12,6 Prozent Zeichen von Depression, rund vier Prozent berichteten von Selbsttötungsgedanken innerhalb der vergangenen zwei Wochen - besonders diejenigen, die hohe Dosen von Schlafmitteln nahmen, oder sexuell oder verbal belästigt worden waren.

Quelle: Environmental Health/APA

Bildquelle: APA/dpa/Valentin Gensch

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