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Leitlinie zur Früherkennung eines Prostatakarzinoms erneuert

Leitlinie zur Früherkennung eines Prostatakarzinoms erneuert

Experten legen aktualisierte Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung des Prostatakrebs vor

 

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) hat federführend eine aktualisierte Version der S3-Leitlinie zur "Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms" vorgelegt. Vor allem wurden Neuerungen in der Primär- und Rezidivdiagnostik sowie aktuelle Erkenntnisse in der Strahlentherapie und der medikamentösen Behandlung des Prostatakarzinoms berücksichtigt.

5,4 Prozent aller Krebserkrankungen sind Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom ist mit 25,4 Prozent aller diagnostizierten Krebserkrankungen die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland. Jährlich erkranken etwa 58.000 Männer in Deutschland neu an diesem Tumor, etwa 12.000 versterben pro Jahr an den Folgen von Prostatakrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei ca. 69 Jahren. Da sich der Anteil der über 60-Jährigen in der Bevölkerung bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdoppelt, wird im gleichen Umfang auch eine Zunahme der Prostatakrebserkrankungen erwartet.

 

Zu den bestehenden diagnostischen Möglichkeiten beim Prostatakarzinom ist unter anderem die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie hinzugekommen: Während einer ultraschallgestützten Gewebeentnahme ermöglicht sie die gezielte Ausrichtung der Biopsienadel auf Herde, die zuvor in einer MRT auffällig geworden sind. Neue Varianten der Positronenemissionstomographie können außerdem gezielt Prostatakrebszellen nach einem Rezidiv aufspüren. Das geschieht mit einem radioaktiven Marker, der das Prostataspezifische Membranantigen (PSMA) erkennt.

Kombinierte Hormon-Chemotherapie bei einem metastasierten Prostatakarzinom

Im Bereich der Therapie werden derzeit vermehrt hypofraktionierte Bestrahlungskonzepte diskutiert, bei denen man die erforderliche Strahlendosis in kürzerer Zeit als bei der konventionellen Bestrahlung verabreicht. Außerdem haben Studien mittlerweile gezeigt, dass Patienten in gutem Allgemeinzustand, die unter einem metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom leiden, von einer kombinierten Hormon-Chemotherapie mit Docetaxel profitieren. "Bei der Überarbeitung der Leitlinie haben wir diese diagnostischen und therapeutischen Verfahren priorisiert und aus den besten verfügbaren wissenschaftlichen Evidenzen Empfehlungen für ihren Einsatz abgeleitet", erklärt Manfred Wirth, Koordinator der Leitlinie.

Quelle: APA

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