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Schon wenige Sporteinheiten können den Herzinfarkt vermeiden

Studie zeigt, dass auch "Vielbeschäftigte" ihre "Sportschicht" schaffen können. Experten meinen jedoch, man sollte trotzdem versuchen, den WHO-Vorgaben zu folgen


Sport Bewegung

Um das Krankheitsrisiko zu senken, braucht es kein umfangreiches Sportprogramm. Ein bis zwei Trainingseinheiten in der Woche reichen laut einer Studie der University of Sydney
(Australien) aus, um das Sterberisiko durch Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs zu reduzieren. Die Arbeit wurde in "JAMA Internal Medicine" veröffentlicht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Erwachsene mindestens 150 Minuten pro Woche moderaten sportlichen Aktivitäten nachgehen oder zumindest 75 Minuten pro Woche ein sehr intensives Training absolvieren sollen.

Bereits wenige sportliche Aktivitäten senken das Sterberisiko

Seniorautor Emmanuel Stamatakis meint jedenfalls, dass es beruhigend ist, zu wissen, dass bereits wenige sportliche Aktivitäten das Sterberisiko senken, auch wenn man nicht die offiziell empfohlene Trainingsdauer erreicht. Um jedoch von optimalen Gesundheitsbedingungen zu profitieren, schlägt er vor, sich trotzdem an die Empfehlungen für sportliche Aktivitäten zu halten, und zu versuchen, die Ziele zu erreichen oder auch zu übertreffen.

Noch muss die Wissenschaft endgültig zeigen, wie die Häufigkeit und gesamte wöchentliche Aktivität am besten kombiniert werden muss, um die maximalen gesundheitlichen Vorteile zu erzielen. So könnten Menschen zum Beispiel jeden Tag mit moderater Intensität 30 Minuten sportlich aktiv sein, um die derzeitigen Trainingsvorgaben zu erreichen, oder sie trainieren ein Mal die Woche 75 Minuten sehr intensiv. Diejenigen, die ihr gesamtes Workout an ein oder zwei Tagen in der Woche absolvieren sind sogenannte "Weekend-Fighter".

Um 30 Prozent niedrigeres Sterberisiko

Die Studienautoren fanden jedenfalls heraus, dass im Vergleich zu denen, die nicht sportlich aktiv waren, das allgemeine Sterberisiko bei denen, die unzureichend aktiv waren, um 31 Prozent, bei den "Weekend-Fightern" um 30 Prozent und bei den regelmäßig Aktiven um 35 Prozent niedriger war.

Bei den kompletten Sportverweigerern war das Sterberisiko aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen gegenüber den unzureichend Aktiven um 37 Prozent und den "Wochenend-Kämpfern" sowie den regelmäßig Aktiven um 41 Prozent geringer. Das Krebs-Sterberisiko war bei den Sportinaktiven gegenüber unzureichend Sportlichen um 14 Prozent, den "Wochenend-Kämpfern" um 18 Prozent und den regelmäßig Aktiven um 21 Prozent geringer.

Quelle: JAMA Internal Medicine/APA

Bildquelle: APA/dpa

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