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Dopamin-Ausschüttung wird durch Sinneseindrücke gesteuert

Die Erkenntnisse sollen bei der Behandlung von Nervenkrankheiten wie dem Restless-Legs-Syndrome helfen


Dopamin

Wissenschaftler der Universität Freiburg haben entdeckt, dass bestimmte Nervenzellen im Zwischenhirn, die Dopamin ausschütten, durch Berührung oder Sehreize angeregt werden können. Im Versuch an Fischlarven fand das Team um Wolfgang Driever heraus, dass diese dopaminergen Nervenzellen in fast alle Teile des Gehirns und des Rückenmarks Verbindungen senden und so die Funktionen vieler Schaltkreise beeinflussen. Wie die Forscher in "Current Biology" berichten, sollen diese Erkenntnisse bei der Behandlung von Nervenkrankheiten helfen.

Intensive Sinnesreize beeinflussen Grundverhaltensmustern wie Ruhe und Schlaf

In der aktuellen Studie untersuchten die Wissenschaftler vier Millimeter große Larven des Aquarienfischs Zebrabärbling. Konkret beobachteten sie die Aktivität einzelner dopaminerger Nervenzellen im Gehirn von Larven, die wach waren und sich bewegten. Mithilfe optogenetischer Kalzium-Sensoren machten sie deren Aktivität sichtbar. Es zeigte sich, dass intensive Sinnesreize Grundverhaltensmustern wie Kampf oder Flucht einerseits oder Ruhe und Schlaf andererseits beeinflussen.

Da zudem Verbindungen zwischen diesen Nervenzellen und Sinnesorganen bestehen, ist es möglich, dass die dopaminergen Nervenzellen daran beteiligt sind, die Empfindlichkeit der Sinnesorgane für Reize einzustellen. Künftig soll damit etwa das Kribbeln in den Gliedern in der Schlafphase unterdrückt werden oder die Sinnesempfindungen bei Patienten mit dem Restless-Legs-Syndrome vermindert werden.

Quelle: Current Biology/APA

Bildquelle: APA (AG Driever)

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