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Neue Diagnosemethode der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung

Erste Anwendung zeigt, dass weiter entwickelter Index genauere Diagnosen und bessere Vorhersagen der Wirkung einer Lebensstilintervention möglich macht


nichtalkoholische Fettlebererkrankung

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) könnte künftig schneller und effektiver diagnostiziert werden. Basis dafür ist ein neuer Index, den Forscher des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) aus klinischen Daten entworfen haben. Der Index wurde in "Diabetes" vorgestellt.

Unter den derzeit für die Diagnose angewandten Indizes gilt der "Fatty Liver Index" (FLI) als der effektivste. Er besteht aus den Parametern Alter, BMI, Taillenumfang und den im Nüchternzustand im Blut gemessenen Werten für Triglyzeride (TG) und Gamma-Glutamyltranspeptidase (GGT).

Die deutschen Wissenschaftler haben jetzt den FLI weiterentwickelt. Dafür haben sie zusätzlich zu den Parametern des FLI auch die TG- und die Glukosewerte aus einem oralen Glukosetoleranztest zwei Stunden nach Einnahme der Glukose sowie die für die Fettleber wichtigste Genvariante (rs738409 CG in PNPLA3) verwendet. Anhand von Daten der TULIP-Studie (Tübinger Lebensstil Interventionsprogramm) konnte gezeigt werden, dass man mit dem erweiterten Index nicht nur die Fettleber besser als mit dem bekannten FLI diagnostizieren kann, sondern sich auch die Wahrscheinlichkeit für die Abnahme des Leberfettgehalts während einer Lebensstilintervention genauer vorhersagen lässt.

Studienleiter Norbert Stefan hofft, dass "dieser Index zunehmend im klinischen Alltag eingesetzt wird, um eine Fettlebererkrankung frühzeitig zu diagnostizieren, damit Folgeerkrankungen der Fettleber verhindert werden können".

Quelle: Journal of Diabetes/APA

Bildquelle: APA (DZD)

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