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Speiseröhrenkarzinom: Sarkopenie verkürzt die Lebenserwartung

Speiseröhrenkarzinom: Sarkopenie verkürzt die Lebenserwartung

Forscher weisen darauf hin, dass der starke Verlust an Muskelmasse nicht unbedingt eine Nebenwirkung der Chemotherapie ist


Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass ein starker Verlust an Muskelmasse (Sarkopenie) im Rahmen einer Chemotherapie bei Speiseröhrenkrebs die Lebenserwartung von Patienten durchschnittlich um 32 Monate verkürzt. Die Arbeit der Medizinischen Universität Wien wurde im "European Journal of Surgical Oncology" vorgestellt.

Patienten mit einem Speiseröhrenkrebs, bei denen der Tumor zwar fortgeschritten, aber noch nicht metastasiert ist, wird vor einer Operation eine Behandlung mittels Chemotherapie bzw. eine Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie empfohlen. Als Nebenerscheinung kann es allerdings zu Sarkopenie kommen. Laut der Studie bedeutet das eine deutlich verkürzte Lebenserwartung im Vergleich zu Patienten ohne Sarkopenie.

Risikofaktoren: Rauchen, Alkoholkonsum und Refluxerkrankung

Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum, aber auch eine Refluxerkrankung, die eine Zellveränderung in der unteren Speiseröhre verursacht, gehören zu den Risikofaktoren, welche das Entstehen eines solchen Karzinoms begünstigen können. In einer weiteren Studie soll nun erforscht werden, ob eine Kombination aus Ernährungsberatung und physischem Training die Überlebenschancen von Sarkopenie-Erkrankten erhöhen könnte.

"Sarkopenie ist nicht unbedingt eine Nebenwirkung der Chemotherapie. (...) Die Gründe für diesen Verlust der generellen Muskelmasse sind schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung", fügte Erstautor Matthias Paireder hinzu.

Quelle: European Journal of Surgical Oncology/APA

Bildquelle: APA

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