Heuschnupfen

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Auch als allergische Rhinitis bekannt, ist Heuschnupfen eine chronische, allergische Erkrankung, die am häufigsten im Frühling und Sommer auftritt, weshalb sie auch als Pollenallergie bezeichnet wird. Die Erkrankung geht mit einer verstopften Nase einher, welche die größte Belastung für Betroffenen darstellt, weil dadurch die Atmung erschwert ist. Das Sekret ist recht flüssig und farblos. Ständiges Niesen beeinträchtigt tägliche Aktivitäten.

Was ist Heuschnupfen?

Die Erkrankung gehört zu den Subtypen der allergischen Rhinitis und ist auf eine Nasenschleimhautentzündung zurückzuführen, die sich durch den Kontakt zu einem bestimmten Allergen entwickeln kann.

Allergie Auslöser
Häufigste Niesreiz-Urachen

 

Pollenallergie ist ein wachsendes Problem. Die Häufigkeit nimmt ständig zu – schätzungsweise leiden rund 16% der ÖsterreicherInnen darunter. In der Kindheit sind Jungen häufiger als Mädchen davon betroffen. Im Erwachsenenalter bestehen keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Prävalenz.

Was sind die Auslöser?

Die Hauptursache für Heuschnupfen sind Allergene, d.h. Moleküle, die beim Kontakt mit der Nasenschleimhaut eine spezifische Immunreaktion auslösen, welche zu Entzündungen führt. Typische Allergene, die zu einer allergischen Rhinitis führen, sind Pollen. Pollen (Blütenstaub) sind winzig, werden zur geschlechtlichen Fortpflanzung in den Staubbeuteln von Pflanzen gebildet und v.a. durch Wind (Pollenflug), aber auch von Wasser oder von Tieren verbreitet. Sie können sich über sehr weite Strecken ausbreiten.

 

Die Verschmutzung in Innenräumen (zu Hause oder im Büro), aber auch die Umweltverschmutzung sowie allergieauslösende Stoffe, etwa in bestimmten Lebensmitteln, begünstigen die Entstehung von allergischer Rhinitis. In Städten ist die Abgas-, Ozon-, Schwefel- und Stickoxid-Belastung hoch, darum kommt Pollenallergie in Städten häufiger als in ländlichen Regionen vor.

Pollenflug-Saison
Pollen: häufige Allergieauslöser

Welche Pollen verursachen Heuschnupfen am häufigsten?

Es ist eine Vielzahl von Pflanzen bekannt, deren Pollen zu einer allergischen Reaktion führen können.

 

Pollen werden wie folgt unterteilt:

 

Baumpollen

  • Birkengewächse: Birke, Elche, Hainbuche, Haselnuss;
  • Zypressengewächse: Zypresse, Wacholder, Thuja (Lebensbaum);
  • Buchengewächse: Buche, Kastanie, Eiche;
  • Ölbaumgewächse: Olive, Esche;
  • Kieferngewächse: Tanne, Kiefer, Fichte, Zeder.

Gräserpollen

  • Süßgräser/Getreide: Hafer, Weizen, Mais, Gerste, Roggen etc.;
  • Futtergräser: Wiesen-Lieschgras, Knaulgras, Ruchgras, Lolch, Wiesen-Rispengras etc.

 

Weitere Pflanzenpollen

  • Beifuß, Traubenkraut (Ambrosia), Wermut, Brennessel, Wegerich, Ampfer, Artemisia, Löwenzahn, Raps etc.
Pollen werden vom Wind verbreitet
Bei vielen Menschen verursachen Pollen Atembeschwerden. 

 

Die Pollen der Ambrosia-Pflanze (Traubenkraut) gehören zu den stärksten Allergieverursachern. Das Unkraut wächst in Gärten, auf ungemähten Wiesen, aber auch auf kargen, gestörten Böden wie Straßenränder. Etwa 50% der PatientInnen mit saisonaler Rhinitis sind allergisch gegen Gräserpollen und ca. 25% der Betroffenen gegen Pollen, die von Unkräutern abgegeben werden. Die Pollensaison startet i.d.R. mit der Blütezeit Ende Februar bzw. Anfang März. Im Frühjahr kommen Baumpollen vermehrt und verstärkt vor. Die Gräserpollenbelastung ist am höchtsten im späten Frühling sowie im Sommer, d.h. zwischen Mitte April bis Ende August, weil Gräser in diesem Zeitraum blühen. Die Konzentration von Unkrautpollen ist besonders hoch im Sommer und im Herbst – von Anfang Juli bis Mitte Oktober. Hinsichtlich der Blütezeiten der häufigsten Bäume und Gräser wird ein praktischer Pollenflugkalender erstellt, der einen Überblick darüber gibt, wann welche Pollen in der Luft sind.

Welche Beschwerden werden verursacht?

Die ersten Anzeichen dieses unangenehmen Zustands treten meist in der Kindheit und im Jugendalter auf, können aber auch erst in einem späteren Alter vorkommen.

Symptome bei Heuschnupfen
Das sind die Anzeichen für Heuschnupfen.

Was sind die Symptome einer Pollenallergie?

  • Juckreiz in der Nase;
  • Juckende Augen ggf. Jucken im Ohr;
  • Juckreiz im Hals- bzw. Rachenbereich;
  • Ständig verstopfte Nase;
  • Rinnende Nase – klares, wässriges, reichliches Sekret;
  • Wiederholtes, ständiges, oft expolionsartiges Niesen.
Niesen bei Allergie
Manchmal ist Niesen kein Erkältungszeichen, sondern es deutet auf eine allergische Reaktion hin.

 

Weitere Symptome, die bei allergischer Rhinitis auftreten, sind verminderter Geruchssinn, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, allergischer Husten, tränende, gerötete Augen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Antriebslosigkeit, allgemeines Unwohlsein sowie Reizbarkeit. Zudem geht saisonaler allergischer Schnupfen oft mit einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) einher. Die Symptome verstärken sich bei sonnigem, trockenem und windigem Wetter und klingen bei feuchtem und regnerischem Wetter ab. Allergie-Experten betonen, dass wenn die Nase ohne Schnupfen verstopft ist, kann dies auf eine allergische Reaktion hindeuten.

Stehen weitere Erkankungen in Zusammenhang damit?

Allergische Rhinitis wird häufig mit allergischer Konjunktivitis, atopischer Dermatitis und Nasenpolypen in Verbindung gebracht. Zudem kann es zu Schlafstörungen und Müdigkeit kommen. Oft liegen allergische Rhinitis und Asthma gemeinsam vor – bei bestehendem Heuschnupfen kann sich durch Etagenwechsel ein allergisches Asthma entwickeln, weshalb die Pollenallergie als möglicher Risikofaktor für die Enstehung von Asthma betrachtet werden soll. Substanzen aus der Umwelt können eine allergische Reaktion hervorrufen, die oft mit einer Erkältung oder einer Grippe verwechselt wird.

Heuschnupfen: Symptome, Diagnose und Behandlung
Heuschnupfen ist die häufigste Form der Allergie

Ist es saisonale Rhinitis oder habe ich einen einfachen Schnupfen?

Normalerweise ist bei allergischem Schnupfen der Nasenausfluss auffalend klar und wässrig, die Augen tränen und brennen, die Nase juckt. Bei Erkältungen, Grippe, grippeähnlichen Erkrankungen sowie bei Sinusitis juckt die Nase nicht und das Nasensekret ist eitrig. Allergische Rhinitis wird oft mit vasomotorischer Rhinitis verwechselt – eine Erkrankung mit ähnlichen Symptomen, die jedoch nicht von Allergenen, sondern von anderen Auslösern verursacht wird.

Allergischer Husten

Bei einer Pollenallergie wird in den Nebenhöhlen mehr Sekret als üblich produziert, was zu einem unangenehmen, oft trockenen Reizhusten führt. Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitits) und Kratzen im Hals können einen allergischen Husten auslösen, der von weiteren Symptomen einer Pollenallergie begleitet wird.

Wie erfolgt die Diagnose?

Ein ausführliches Arztgespräch (Anamnese) ist für die korrekte Diagnosestellung ausschlaggebend. Dabei soll festgestellt werden, ob ein Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit spezifischen Allergenen, wie etwa mit Pollen im Freien, und dem Auftreten von Beschwerden besteht. Es ist wichtig herauszufinden, ob die Symptome über das ganze Jahr hinweg oder nur im Frühjahr und im Sommer, wie bei saisonalen Allergien, auftreten. Darüber hinaus klärt der Arzt oder die Ärztin ab, wie sich die Symptome genau äußern (Zeitpunkt, Dauer und Ausprägung der Beschwerden), es wird nach bestehenden allergischen Erkrankungen in der Familie gefragt, die genaue Krankheitsgeschichte wird erhoben, um den möglichen Auslöser der allergischen Beschwerden zu finden und die Allergie optimal zu behandeln.

Allergietest beim Arzt
Allergietests sind meist der erste Schritt zur Behandlung von Allergien

 

Heuschnupfen gehört zu den sog. Soforttypallergien (allergische Sofortreaktionen, Typ-I-Allergie), weil die Beschwerden innerhalb von Sekunden oder wenigen Minuten nach dem Kontakt mit dem auslösenden Allergen auftreten. Wenn sich aus dem Arztgespräch ein Verdacht auf eine Soforttypallergie ergibt, wird ein Allergietest durchgeführt.

 

Der Standardtest bei den allergischen Sofortreaktionen ist der Pricktest. Dabei werden Tropfen von Testlösungen auf die Haut aufgetragen. Anschließend wird die Haut unter der Testlösung oberflächlich mit einer Nadel angeritzt. Üblicherweise ist das Testergebnis nach etwa 20 Minuten verfügbar. Dazu ergänzend kann man noch IgE-Antikörper im Blut nachweisen, wobei Blut entnommen und im Labor untersucht wird.

 

Besteht der Verdacht auf eine Allergie gegen ein Allergen aus der Luft, kann ein weiterer Test in Frage kommen – der nasale Provokationstest. Dabei wird in ein Nasenloch ein Nasenspray mit einer Testlösung gegeben. Anschließend wird gemessen, ob der Luftstrom beim Ein- und Ausatmen durch das getestete Nasenloch beeinträchtigt ist.

 

Liegen alle Testergebnisse vor, kann der Arzt die Diagnose stellen. Eine Allergie liegt nur dann vor, wenn das beschriebene Beschwerdebild und die Testergebnisse übereinstimmen. Positive Testergebnisse ohne entsprechende Symptome sind hingegegen kein Nachweis einer Allergie.

Wie wird Heuschnupfen behandelt?

Die Therapie ist komplex, langwierig und wird von einem Allergologen (HNO-Arzt, Pneumologen oder Dermatologen mit der Zusatzbezeichnung „Allergologie“) durchgeführt.

 

Die wichtigste Präventionsmaßnahme ist die Vermeidung von Allergenen. Besonders in der Hauptsaison, wenn Pollen weit verbreitet sind, gestaltet sich das sehr schwierig. Allerdings sollten Pollenallergiker auf lange Aufenthalte im Freien verzichten, wenn die Pollen am stärksten fliegen. Die Pollenbelastung ist an trockenen, sonnigen und windigen Tagen, v.a. in den Morgenstunden, besonders hoch. 

 

Um Beschwerden zu verringern, wird zudem empfohlen:

 

  • die Fenster (zuhause, aber auch beim Autofahren) möglichst geschlossen zu halten;
  • Pollenschutzgitter an Fenster und Türen anzubringen;
  • Pollenfilter fürs Auto einzubauen;
  • nach dem Aufenthalt im Freien duschen und vor dem Zubettgehen Haare waschen;
  • im Freien eine Sonnenbrille zu tragen;
  • unspezifische Reize wie (Tabak)Rauch, intensive Parfüme und Gerüche, verschmutzte Luft sowie plötzliche Temperaturschwankungen meiden.
Heuschnupfen medikamentös behandeln
Heuschnupfen kann man auch medikamentös behandeln.

Behandlung von allergischer Rhinitis mit Medikamenten

Die medikamentöse Behandlung zielt darauf ab, die Ausschüttung von Histamin zu hemmen – der Botenstoff, der bei der Entstehung von allergischen Reaktionen eine wichtige Rolle spielt. Diverse Medikamente werden verschrieben, um Ödeme der Nasenschleimhaut zu lindern, allergische Entzündungsreaktionen zu unterdrücken und das Wiederauftreten von Symptomen vorzubeugen.

 

Heutzutage werden bei Heuschnupfen moderne Medikamente (sog. H1-Antihistaminika der zweiten Generation) eingesetzt, die die Bindungsstellen des Histamins blockieren und seine Wirkungen aufheben. Im Unterschied zu älteren H1-Antihistamanika zeigen die modernen Medikamente keine sedierenden (dämpfenden) Nebenwirkungen. Sie blockieren die sog. Histamin-H1-Rezeptoren und schwächen die Symptome einer allergischen Reaktion ab. Am effektivsten wirken sie gegen allergische Beschwerden wie Juckreiz, Niesen und Nasenausfluss. Da H1-Antihistaminika die nasale Kongestion nicht erheblich beeinflussen, werden sie in Kombination mit abschwellenden Nasensprays oder –tropfen eingesetzt. Üblicherweise wirken Antihistaminika schnell – meist tritt ihre Wirkung schon nach 30 Minuten bis einer Stunde ein. In der Regel werden sie einmal täglich verabreicht.

 

Eine spezifische Immuntherapie (SIT), auch Hyposensibilisierung genannt, ist bis dato die einzige kausale Therapie, die nicht nur allergische Beschwerden lindert, sondern v.a. die Ursache der Allergie, nämlich eine Überreaktion des Immunsystems, bekämpft. Bei dieser Langzeittherapie werden ansteigende Dosen der Substanz, auf die der Körper allergisch reagiert, über einen längeren Zeitraum verabreicht. Durch die Hyposensibilisierung werden die Reaktionen des Immunsystems auf bestimmte Allergene unterdrückt, allergische Entzündungen gehemmt und nicht zuletzt das Risiko für einen Etagenwechsel reduziert. Die spezifische Immuntherapie wirkt heilend und vorbeugend und schützt das Immunsystem vor nachfolgender Sensibilisierung. Die Allergenpräparate werden subkutan (unter die Haut) gespritzt oder sublingual (in Form von Tabletten oder Tropfen) vom spezialisierten Facharzt (Allergologe) verabreicht. Dabei können Standardpräparate sehr gut mit anderen Therapieformen kombiniert werden. Die spezifische Immuntherapie wird grundsätzlich bei PatientInnen, bei welchen sich die Symptome nur schwer kontrollieren lassen sowie bei PatientInnen, die eine medikamentöse Behandlung verweigern, eingesetzt.

Was tun gegen Heuschnupfen?

Die Frage, wie sich allergischer Schnupfen schnell stoppen lässt, ist nicht einfach zu beantworten. Viele Menschen nehmen Globuli ein, wenden Nasentropfen an und hoffen dabei, den Schnupfen sofort loszuwerden. Allerdings kann nur der Allergologe/die Allergologin entscheiden, welche Behandlung hinsichtlich der individuellen Symptomen am besten geeignet ist. Wenden Sie sich daher am besten an einen Spezialisten, der die für Sie bestgeeignete Therapie verordnen wird. Gegen trockene Nase können Nasenöle, Cremes und/oder Salben helfen, die die gereizte Nasenschleimhaut befeuchten und das Eindringen von Allergenen verhindern.

Was hilft gegen Schnupfen?
Meist ist Schnupfen ein Erkältungssymptom, kann aber auch auf eine Pollenallergie hinweisen.

Pollenallergie mit Hausmitteln behandeln

Die alte Volksmedizin hat viele Anwendungen gegen Allergien zu bieten – diverse Salben und/oder Produkte zur Inhalation können hierzu benutzt werden, jedoch nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Allergologen. Da Frühjahrsallergien in der Regel durch Pollen hervorgerufen werden, könnten Inhalationen mit Kräutern oder mit Honig die Beschwerden einer saisonalen Rhinitis möglicherweise verstärken, statt diese zu bessern. Nasenspülungen mit physiologischer Kochsalzlösung sowe Nasenduschen mit Meersalz können angewendet werden, um hartnäckigen Schnupfen zu lindern.

 

Kräuterbehandlung

soll nur vorgenommen werden, wenn sichergestellt ist, dass die anzuwendenden Kräuter keine Allergene enthalten. Dasselbe gilt auch für Kräuterbehandlungen bei allergischem Husten, Rachenreizung sowie bei weiteren allergischen Reaktionen.

Kräuterbehandlung bei Heuschnupfen
Eine Pollenallergie kann u.a. durch den Blütenstaub bestimmter Kräuter ausgelöst werden

Homöopathie bei Heuschnupfen

Bei der Verwendung alternativer Heilmethoden kann sich der Prozess der Heilung über einen längeren Zeitraum hinziehen. Insbesondere bei der Homöopathie richtet sich die Wahl der Heilmittel nach der Art der individuell auftretenden Beschwerden. Deshalb wird von einer Selbstbehandlung strikt abgeraten. Die Anwendung homöopathischer Arzneimittel sollte nur nach Rücksprache mit einem Spezialisten erfolgen. Wenn Symptome auftreten, sollten sich Befürworter der Komplementärmedizin an einen homöopathisch erfahrenen Arzt oder an einen Heilpraktiker wenden, um die Beschwerden allmählich zu lindern.

Welche Komplikationen können auftreten?

Wenn Heuschnupfen über einen längeren Zeitraum unbehandelt bleibt, können verschiedene Komplikationen wie etwa akute Otitis, akute oder chronische Sinusitis, Zahnbeschwerden, Schalfstörungen etc. auftreten. Gegebenenfalls kann es auch zu verminderter Konzentration kommen. Unbehandelte allergische Rhinitis kann in allergisches (saisonales) Asthma übergehen sowie eine bereits bestehende Neurodermitis verschlimmern.

Pollenallergie bei Kindern
Auch Kinder leiden oft an einer Pollenallergie.

Heuschnupfen bei Kindern

Wenn Ihr Kind zwischen 2 und 5 Jahre alt ist, sollten Sie auf Merkmale wie Fließschnupfen, gerötete bzw. tränende Augen, ständige Niesattacken etc. achten – diese weisen höchstwahrscheinlich auf eine Pollenallergie hin. Im Gegensatz zu Nahrungsmittelallergien treten saisonale Allergien bei Säuglingen und Kleinkindern bis zum zweiten Lebensjahr eher selten auf.

 

Achten Sie auf folgende Anzeichen und wenn Ihr Kind mehrere davon hat, wenden Sie sich an einen Allergologen:

 

  • Genetische Vorbelastung: Kinder aus allergisch vorbelasteten Familien haben ein erhöhtes Allergierisiko;
  • Schnupfen oder verstopfte Nase, häufige Niesanfälle: wenn die Nase Ihres Kindes länger als eine Woche läuft;
  • Tränende, juckende Augen (begleitet von einer laufenden Nase);
  • Kein Fieber, keine Gliederschmerzen;
  • Ausschlag: kann an den unterschiedlichsten Körperstellen auftreten;
  • Ohrinfektion: Allergien können zu Ohrentzündungen führen;
  • Der Zustand verschlechtert sich tagsüber, wenn die Pollenbelastung stärker ist.
Hautausschlag bei Allergie
Heuschnupfen geht oft mit einem Ausschlag einher.

Pollenallergie bei Kindern behandeln

Eine medikamentöse Behandlung darf nur dann angegangen werden, wenn der Verdacht auf Allergie durch eine Blutuntersuchung bestätigt worden ist und der Arzt/die Ärztin festgestellt hat, welche Pollenart die Allergie auslöst. Wenn das Kind an Heuschnupfen leidet, sollten Eltern:

 

  • die Fenster im Kinderzimmer möglichst geschlossen halten; lüften Sie nur bei geringem Pollenflug;
  • Wenn die Pollen fliegen und es windig ist, den Aufenthalt im Freien vermeiden;
  • Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer lagern – am besten im Wohnzimmer oder im Bad wechseln und dort hinlegen;
  • Wäsche möglichst drinnen trocknen und nicht im Freien bei den Bäumen oder Gräsern;
  • Kinderhaare möglichst abends vor dem Schlafengehen waschen, um Pollen nicht mit ins Bett zu nehmen.

Diese Empfehlungen gelten auch für Erwachsene, die im Frühjahr unter allergischen Beschwerden leiden.

Heuschnupfen in der Schwangerschaft

Wenn Fließschnupfen, verstopfte oder juckende Nase sowie Rachen- und Augenreizungen auftreten, sollten schwangere Frauen mit einer Allergie rechnen. Falls der Verdacht darauf besteht, sollte dies jede werdende Mutter vorerst mit dem betreuenden Arzt absprechen. Nur er kann über eine medikamentöse Therapie entscheiden, nachdem er den Allergieauslöser ermittelt hat. Gewisse Medikamente gegen Pollenallergie, die als wirksam eingestuft werden, können zu einer Verengung der Blutgefäße führen, verschiedene Nebenwirkungen haben und den Fötus gefährden. Während der Schwangerschaft sind nur wenige Medikamente erlaubt, daher sollten Sie auch freiverkäufliche Medikamente wie Augentropfen, Nasensprays oder andere antiallergische Arzneimittel auf keinen Fall ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden.

 

Schwangere Frauen sollten Allergene möglichst meiden, Nasenspülungen mit Kochsalzlösung oder Meerwasserlösung anwenden und immer entsprechend den Empfehlungen des betreuenden Arztes handeln. Gegegbenenfalls wird er eine passende alternative Heilmethode, homöopathische Allergiemittel, Sprays oder Salben verordnen.

Heuschnupfen in der Schwangerschaft
Grundsätzlich sollten Sie Allergiemittel während der Schwangerschaft möglichst vermeiden.

 

Allergische Rhinitis ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, allerdings beeinträchtigt sie erheblich die Lebensqualität, reduziert die Arbeitsleistung und wirkt sich negativ auf das kognitive Leistungsvermögen von betroffenen Kindern aus. Darüber hinaus entstehen dadurch sehr hohe sozioökonomische Kosten. Auf den Markt kommen ständig verschiedene antiallergische Augentropfen, Nasensprays und weitere Produkte, die allerdings je nach individuellen Beschwerden und Zustand angewendet werden sollten. Manche Allergiker bevorzugen alternative Heilmethoden wie etwa eine Behandlung mit ätherischen Ölen oder mit pflanzlichen Nasentropfen. Welche Behandlung sich im individuellen Fall am besten eignet, kann allerdings nur der Allergologe/die Allergologin entscheiden.


Text: Simona Ganeva / Redaktion

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