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Schlafapnoe beeinträchtigt die Verkehrstüchtigkeit

Schlafapnoe beeinträchtigt die Verkehrstüchtigkeit

Schätzungen zufolge sind bis zu 10 % der Bevölkerung von einer sogenannten Schlafapnoe betroffen. Die Schlafkrankheit erhöht das Risiko auf Autounfälle und sollte insbesondere von der Risikogruppe ernstgenommen werden.


Schlafapnoe – also Atemstillstände während des Schlafes, bei denen es zu Aussetzern von mindestens 10 Sekunden kommt – ist nicht nur für die Betroffenen selbst und ihre Partner unangenehm, sondern kann auch eine ganze Lawine an Folgen nach sich ziehen. Das sind zum einen Erkrankungen von erhöhtem Blutdruck bis Schlaganfall und zum anderen die Folgen, die durch die chronische Müdigkeit aufgrund des Schlafmangels entstehen. Darunter fallen Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit.

Tagesmüdigkeit als Folge

Wer in der Nacht durch die immer wieder unterbrochene Sauerstoffversorgung zu wenig schläft, kämpft auch tagsüber mit den Folgen. Neben quälender Müdigkeit sind Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und eingeschränkte Leistungsfähigkeit bei Betroffenen häufig. Gerade im Verkehr ist das äußerst gefährlich.

 

Aus neurophysiologischen Untersuchungen ist in der Zwischenzeit bekannt, dass jemand, dessen Schlaf drei Mal pro Nacht unterbrochen wird, am nächsten Tag nicht mehr verkehrstüchtig ist. Die Auswirkungen eines gestörten Schlafes sind ähnlich denen einer Alkoholisierung.

Führerschein und OSAS

Aus diesem Grund hat die EU 2014 eine Direktive zu obstruktiver Schlafapnoe, Müdigkeit beim Betrieb eines KFZ und Fahrtauglichkeit herausgegeben, die mit Anfang September 2016 auch in österreichisches Recht übergeführt wurde. Diese besagt, dass bei "Personen, bei denen der Verdacht auf ein mittelschweres oder schweres obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (…) besteht, (…) eine Lenkberechtigung nur nach Einholung einer fachärztlichen Stellungnahme erteilt oder belassen werden" darf.

Schlafapnoe ist therapierbar

Bei Schlafapnoe gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, von Aufbissschiene bis Operation. Ganz wichtig ist auch die Reduktion eines bestehenden Übergewichts. Als wirksamste Therapie gilt aber die Beatmung über die sogenannte CPAP-Maske. CPAP (continuous positive airway pressure) sorgt für einen ständigen Überdruck, wodurch die Atemwege freigehalten werden. Die Patienten schlafen dadurch besser und sind wesentlich erholter. Übersichtsstudien zeigen, dass die Behandlung mittels CPAP-Maske die besten Ergebnisse liefert.

 

 

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Quelle: gesund.at / 03.04.2018 / Header: pixabay.com, Thumbnail: flickr.com (https://www.flickr.com/photos/dskley/26609826921)

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